Schnelle Eingreiftruppe gegen Russland-Vorwürfe Trump plant internen Strategiewechsel

Indiskretionen, Vorwürfe, Pannen und Skandale. Das Weiße Haus will das Heft des Handelns mit einer internen Sondereinsatzgruppe wieder in die Hand bekommen.

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Strategiechef Steve Bannon (l.) und Trump-Berater Jared Kushner auf dem Weg zum Weißen Haus. Nach Insiderinformationen sollen sie eine neue interne Sondergruppe führen, die die Kommunikation des Weißen Hauses besser kontrollieren und schnell auf Anwürfe reagieren soll. Quelle: AP

Brüssel/Washington Das US-Präsidialamt bereitet Insidern zufolge ein spezielles Team vor, welches die Vorwürfe über eine Einflussnahme Russlands auf Präsident Donald Trump abwehren und ihn im Land besser in Szene setzen soll. Mit der Einsetzung eines Sonderermittlers durch das Justizministerium sei der Druck gewachsen, eine Gegenstrategie umzusetzen, hieß es in Kreisen des Präsidialamts am Freitag. Zu dem Team des sogenannten „War Rooms“ sollen unter anderem Bushs Berater und Schwiegersohn Jared Kushner sowie Steve Bannon gehören, der im Wahlkampf Trumps populistisches Sprachrohr war. Bannon und Trumps Stabschef Reince Priebus hätten das Konzept für den War Room ausgearbeitet, hieß es. Zu dem Team sollen auch Politik-Profis und Anwälte gehören.

Ein Insider mit engen Kontakten zum Präsidialamt sagte, es werde eine neue Struktur benötigt, um sich der „neuen Realität“ zu stellen. Er bezog sich dabei auf das ständige Durchstechen von Interna aus Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten an die Presse, was seit der Entlassung von FBI-Chef James Comey deutlich zugenommen habe. Es habe sich gezeigt, dass das Präsidialamt „in seiner gegenwärtigen Struktur (...) nicht wirklich für einen Krieg an einer Front vorbereitet war, geschweige denn für einen Zwei-Fronten-Krieg“. Es gehe darum, einerseits Trumps eigene Politik voranzutreiben und gleichzeitig die Angriffe abzuwehren.

Eine offizielle Stellungnahme des Präsidialamtes zu den Plänen gab es zunächst nicht. Es hieß lediglich, der Präsident wolle den Schwung nutzen, den er aus seiner Auslandsreise spüre. Im Gespräch seien mehr Auftritte Trumps in den USA außerhalb der Hauptstadt.

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