Schottland EU-Binnenmarkt statt Unabhängigkeit

Keine Unabhängigkeit, dafür weiterhin Zugang zum Binnenmarkt der Europäischen Union? Die schottische Regierungschefin würde diese Lösung nach dem Brexit bevorzugen. Die Schotten waren mehrheitlich gegen den Austritt.

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Schottland stimmte erst 2014 gegen einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich. Nach dem Brexit wollen viele allerdings eine zweite Abstimmung. Die Regierungschefin Nicola Sturgeon würde sich mit einem freien Zugang zum EU-Binnenmarkt zufriedengeben. Quelle: Reuters

London Schottland könnte nach den Worten von Regierungschefin Nicola Sturgeon seine Unabhängigkeitsbestrebungen auf Eis legen, wenn Großbritannien auch nach dem Brexit Teil des europäischen Binnenmarktes bleibt. Zwar würde sie ein unabhängiges Schottland innerhalb der EU bevorzugen, sagte Sturgeon am Freitag der BBC. Sie sei aber bereit, über einen Kompromiss zu verhandeln.

Die Mehrheit der Schotten hatte anders als die Engländer im vergangenen Jahr gegen einen Austritt aus der EU gestimmt. Die nationalistische Regierung will die Bürger deswegen erneut über die Loslösung vom Königreich abstimmen lassen. England und Schottland bilden seit 1707 eine Union. Im Jahr 2014 hatten die Schotten die Unabhängigkeit in einem Referendum abgelehnt.

Die britische Premierministerin Theresa May will bis Ende März den Austrittsantrag ihres Landes bei der EU einreichen. Dann bleiben zwei Jahre Zeit für Scheidungsverhandlungen. Viele Experten rechnen inzwischen mit einem „harten Brexit´“, bei dem das Land nicht mehr Teil des europäischen Binnenmarktes wäre. In dem Interview machte Sturgeon zugleich deutlich, dass sie ihren Kampf für unabhängiges Schottland nie aufgeben werde. „Ich denke, dass Schottland unabhängig werden wird und die Reise in diese Richtung geht.“

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