Schuldenkrise Teilzeitarbeit in Griechenland greift um sich

Immer mehr griechische Unternehmen stellen Menschen ein, die nur Teilzeit oder nur einige Tage in der Woche arbeiten. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden gut 1,6 Millionen neue Arbeitsstellen geschaffen.

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Wer in Griechenland derzeit den Mindestlohn von monatlich 586 Euro erhält, geht netto mit 492 Euro nach Hause. Quelle: dpa

Athen Immer mehr griechische Unternehmen stellen Menschen ein, die nur Teilzeit oder nur einige Tage in der Woche arbeiten. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden gut 1,6 Millionen neue Arbeitsstellen geschaffen. Vollbeschäftigt sind davon nur rund 47 Prozent, der Rest der Menschen wird nur teilzeit angestellt. Dies berichtete am Donnerstag die konservative Athener Zeitung „Kathimerini“ unter Berufung auf die unabhängige griechische Beschäftigungsagentur „Ergani“.

Die Folgen seien auch für die Rentenkassen des Landes dramatisch. Wer den Mindestlohn von monatlich 586 Euro erhält, geht netto mit 492 Euro nach Hause. Für vier Tage Beschäftigung in der Woche erhalte ein Arbeitnehmer 420 Euro netto. In vielen Fällen werden die Arbeitnehmer demnach zwar als Teilzeitbeschäftigte gemeldet, sie müssen aber unter der Androhung, entlassen zu werden, dennoch den ganzen Tag arbeiten. Nach Angaben der größten staatlichen Rentenkasse verdienen rund 500.000 griechische Arbeitnehmer wegen dieser flexiblen Arbeitsregelungen monatlich netto nur noch 360 Euro. Die Einnahmen der Rentenkassen sind demnach dramatisch gesunken. Die Arbeitslosenquote in Griechenland beträgt zurzeit gut 23 Prozent.

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