Schuldenlast Argentinien verlängert Verhandlungen mit Gläubigern erneut

Das krisengeschüttelte Land muss mehr als 60 Milliarden Dollar zurückzahlen. Ein erstes Zahlungsangebot lehnten die Gläubiger ab, nun will die Regierung nochmal nachbessern.

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Das Land kämpft mit einer Wirtschaftskrise und extrem hohen Inflationsraten. Quelle: Reuters

Kurz vor Fristende hat die argentinische Regierung ihr Umschuldungsangebot an die privaten Gläubiger abermals um eine Woche verlängert. Bis zum 19. Juni könnte mit den Eignern von nach ausländischem Recht ausgegebenen Staatsanleihen nun weiter nach einer Lösung im Schuldenstreit gesucht werden, teilte das Finanzministerium in Buenos Aires am Freitag mit. Die Regierung will die Zeit nutzen, um ihr Angebot nachzubessern und um mehr Zustimmung bei den Gläubigern zu werben.

Die Schulden der zweitgrößten Volkswirtschaft in Südamerika sind zu den aktuellen Bedingungen nicht mehr tragfähig. Deshalb fordert Argentinien Zugeständnisse von den Gläubigern. Beispielsweise sollen sie auf einen Teil ihrer Forderungen von rund 66 Milliarden US-Dollar verzichten. Ein erstes Angebot der Regierung, das einen Schuldenschnitt und ein Zahlungsmoratorium bis 2023 vorsah, lehnten die großen Gläubiger ab. Offenbar ist die Regierung nun bereit, den Gläubigern bei den Zinsen etwas entgegen zu kommen.

Argentinien steckt in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate betrug zuletzt mehr als 50 Prozent, für das laufende Jahr wird mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft von 5,7 Prozent gerechnet. Ende Mai hatte Argentinien Zinsforderungen in Höhe von 503 Millionen US-Dollar nicht beglichen und war dadurch in einen begrenzten Zahlungsausfall gerutscht.

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