Washington Die US-Wirtschaft ist etwas schlechter in Schuss als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im zweiten Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,1 Prozent. Das Handelsministerium korrigierte damit am Freitag den zunächst ermittelten Wert von 1,2 Prozent leicht nach unten. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dies so vorausgesagt. Im ersten Quartal legte die weltgrößte Volkswirtschaft sogar nur um 0,8 Prozent zu.
Experten rechnen nach dem mauen ersten Halbjahr bald mit besseren Zeiten. „Die Chancen für ein stärkeres Wachstum in der zweiten Jahreshälfte sind weiterhin gut: Die Beschäftigung ist im Juni und Juli wieder merklich gestiegen“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Wachstumsgarant sind die Konsumenten, deren Ausgaben gut zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen. Sie gaben im Frühjahresquartal 4,4 Prozent mehr aus. Die Exporte legten trotz des stärkeren Dollar, der Waren im Ausland verteuert, um 1,2 Prozent zu. Dagegen investierten die Unternehmen 3,7 Prozent weniger in Ausrüstungen wie Maschinen.
Die US-Notenbank Fed sucht derzeit nach dem geeigneten Zeitpunkt für eine weitere Zinserhöhung. Sie blickt dabei genau auf die Konjunkturentwicklung. Die Fed hält seit der Zinswende im Dezember 2015 den Schlüsselsatz in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent.