




Die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (Brics) unterzeichneten am Dienstag in Fortaleza eine entsprechende Vereinbarung. Sie hoben eine Entwicklungsbank mit einem Mittelvolumen von 100 Milliarden Dollar und einen gemeinsamen Währungsreserve-Fonds in gleicher Höhe aus der Taufe. Mit ihrem Vorhaben wollen sich die Brics-Staaten unabhängiger von den internationalen Finanzinstitutionen machen, die immer noch in hohem Maße von den westlichen Industrieländern beeinflusst sind.
Die neue Entwicklungsbank soll ihren Sitz in Shanghai haben, die Präsidentschaft übernimmt zunächst Indien, teilte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff mit. Die Frage, wo das Institut angesiedelt werden soll, war bis zuletzt umstritten. Das Projekt einer gemeinsamen Entwicklungsbank wird von den Brics-Staaten bereits seit zwei Jahren betrieben. Das Institut soll perspektivisch auch für andere Länder offen sein, wobei die Gründerländer aber die Mehrheit behalten wollen. Die Bank soll vorrangig Infrastrukturprojekte in den Brics-Ländern finanzieren.
Die großen Schwellenländer sehen die nur allmähliche Erholung der Weltwirtschaft mit Sorge. Die Handelsminister fürchten, dass die Haltung der entwickelten Länder die Schwankungen auf den globalen Finanzmärkten eher erhöhen statt eindämmen könnte. Dies geht aus einem Papier der Minister beim Brics-Gipfel in Brasilien hervor. Die Ressortchefs sprachen sich für eine bessere Abstimmung und Koordinierung internationaler Mechanismen aus.