Seltene Erden EU will verborgene Rohstoff-Schätze heben

Die EU wollen den Rohstoffabbau von seltenen Erden und Metallen in den Mitgliedsstaaten vorantreiben. Im Boden Europas sollen noch Schätze im Wert von rund 100 Milliarden Euro liegen.

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Brüssel Die EU will angesichts der wachsenden Rohstoff-Knappheit die Gewinnung Seltener Erden oder Mineralien in Europa vorantreiben. Tief im Boden der EU-Staaten lagerten nicht ausgeschöpfte Mineralien im Wert von rund 100 Milliarden Euro, erklärte EU-Industriekommissar Antonio Tajani in Brüssel. Auch die rund 17 Kilogramm Elektroschrott, die pro Kopf im Jahr anfallen, könnten noch besser verwertet werden.

Die Kommission werde deshalb am Mittwoch eine Innovationspartnerschaft von Unternehmen, Mitgliedstaaten und Forschern ins Leben rufen. Sie soll zum Beispiel über Pilotprojekte die Technik zum Abbau der ungehobenen Schätze in großen Tiefen oder entlegenen Gebieten entwickeln. Auch Recycling-Prozesse sollen verbessert werden. Insgesamt stehen Tajani zufolge für die Initiative 90 Millionen Euro im Jahr ab 2014 an EU-Mitteln bereit.

Deutschland hat von den 27 EU-Staaten den größten Bedarf an Rohstoffen. Viele unverzichtbare metallische Primärrohstoffe müssen zu 100 Prozent importiert werden. Bei sogenannten Seltenen Erden - das sind spezielle Metalle, die für viele High-Tech-Produkte benötigt werden - ist China das dominierende Lieferland. Die wirtschaftlich aufstrebende Volksrepublik ist aber auch einer der größten Konkurrenten der deutschen Wirtschaft um Rohstoffe rund um den Erdball.

Ein Dutzend deutsche Industriekonzerne haben unter dem Dach des Bundesverbandes der Deutschen Industrie deshalb kürzlich eine „Allianz zur Rohstoffsicherung“ gegündet. Ziel der Allianz ist der Aufbau von Beteiligungen an Rohstoffprojekten, vornehmlich im Ausland, um die Versorgung der deutschen Industrie mit solchen Stoffen sicherzustellen.

Beteiligt sind etwa die Chemiekonzerne BASF und Bayer oder die Autobauer BMW und Daimler. Die Bundesregierung unterstützt die Aktivitäten der deutschen Industrie mit einer eigenen Rohstoffstrategie. Sie hat aber immer betont, es sei vorrangig Sache der Wirtschaft, die Versorgung mit Rohstoffen sicherzustellen.

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