München Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat auf der Münchener Sicherheitskonferenz heftige Kritik an der Nato geübt. „ Die Nato ist eine Institution des Kalten Krieges im Denken und Herzen. Vielleicht brauchen wir eine post-west Weltordnung“, sagte der Russe. Sein Land habe Interesse an einem stabilen Europa und an einer Zusammenarbeit mit den USA, versicherte Lawrow. Er schlug vor, die militärische Präsenz von Russland und der Nato in Osteuropa zu überprüfen und sich dann darüber zu unterhalten.
Auf die Frage, warum Russland das Minsker Friedensabkommen nicht umsetze, verwies Lawrow darauf, dass auch die Ukraine ihr Versprechen politischer Wahlen in der Ostukraine noch nicht erfüllt habe. Er machte für die Zerstörung der zivilen Infrastruktur und für zivile Opfer die Truppen von Kiew verantwortlich. „Westliche Medien berichten nicht in dieser Weise darüber“, sagte der Außenminister, „warum berichten sie nicht darüber?“
Den Vorwurf, Russland mische sich in westliche Wahlen ein, wies Lawrow zurück. „Ich habe keine Fakten gesehen, es gab nur Anschuldigungen“, sagte der Diplomat. Russland sei bereit, zusammen mit dem Westen über mehr Cybersicherheit zu sprechen. Der Nato-Russland-Rat könne das zum Thema machen, wie es ja auch die deutsche Bundeskanzlerin vorgeschlagen habe.