Sicherheitspolitik Iran erlaubt Zugang zu Videokameras in Atomanlagen

Der Iran hat sein Atomprogramm trotz internationaler Proteste fortgesetzt. Nun darf die UN-Atomenergiebehörde zumindest Überwachungskameras installieren.

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Das iranische Atomprogramm soll international wieder überwacht. Quelle: AP

In den lange Zeit festgefahrenen Atomstreit mit dem Iran kommt Bewegung. Die UN-Atomenergiebehörde IAEO darf künftig ihre Überwachungskameras in iranischen Nuklearanlagen warten und Speichermedien austauschen, hieß es am Sonntag in einer gemeinsamen Stellungnahme der IAEO und der dortigen Atomenergiebehörde.

„Die Art und Weise sowie der Zeitplan werden von beiden Seiten noch vereinbart“, hieß es dazu. Irans Behördenchef Mohammad Eslami bestätigte dies. „Wir haben uns über den Austausch der Speicherkarten aus den Kameras der Behörde geeinigt“, wurde er von der halbamtlichen Nachrichtenagentur ILNA zitiert.

Eslami hatte zuvor in der Hauptstadt Teheran mit IAEO-Chef Rafael Grossi gesprochen. „Bei diesem Treffen erinnerten die Parteien an den Geist der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Vertrauens“, hieß es in der gemeinsamen Stellungnahme. Darin wird der Wille zu einer Fortführung des Dialogs bekräftigt. Grossi werde schon bald wieder zu Gesprächen in Teheran erwartet, „um Konsultationen auf hoher Ebene mit der Regierung der Islamischen Republik Iran zu führen“.

Deren Ziel sei es, die Zusammenarbeit zu verstärken „und aktuelle Fragen von beiderseitigem Interesse zu erörtern“. Grossi selbst wollte sich nach seiner Rückkehr am Sonntagabend auf dem Flughafen in Wien vor der Presse äußern.

Seit April wird versucht, das Atom-Abkommen wiederzubeleben, das den Iran vom Bau von Kernwaffen abhalten soll. Die USA waren unter Ex-Präsident Donald Trump einseitig ausgestiegen und hatten Sanktionen gegen den Iran verhängt. Dieser begann daraufhin, gegen die Auflagen der Vereinbarung zu verstoßen. US-Außenminister Antony Blinken hatte zuletzt gewarnt, die Zeit für eine Wiederbelebung des Abkommens werde knapp.

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