




Für Gingrich sind die zweiten Plätze in den beiden Südstaaten besonders bitter, wirft ihn das Ergebnis im Kampf mit Santorum um die Rolle des konservativen Gegengewichts zu Romney deutlich zurück. Zudem hatte Gingrich gehofft, als Südstaatler von einer Art Heimvorteil profitieren zu können. Immerhin hatte der Kandidat in seinem Heimatstaat Georgia und in South Carolina gewonnen. Deshalb dürfte nun der Druck auf den Ex-Sprecher des Repräsentantenhauses weiter steigen, zugunsten Santorums aus dem Rennen auszusteigen. Doch Gingrich will nicht aufgeben. Er werde bis zum Parteitag im August im Rennen bleiben, kündigte er am Wahlabend an.
Romney äußerte sich am Dienstagabend nicht zu seiner Wahlschlappe. Ein Sprecher teilte lediglich mit, der Kandidat befinde sich im Flugzeug nach Missouri, wo am Samstag gewählt wird. Romney hatte viel Geld und Kraft in den Wahlkampf im konservativen Süden gesteckt, doch das Ergebnis zeigt einmal mehr, dass er bei diesem Teil der Wählerschaft schlecht ankommt.
Romney ist nicht mehr einzuholen
Die Wähler in Mississippi und Alabama gelten als die Konservativsten in allen Bundesstaaten, in denen bisher abgestimmt wurde: In Umfragen bezeichneten sich 80 Prozent als evangelikale Christen. Und fast so viele gaben an, dass es für sie wichtig sei, dass die Kandidaten ihre religiösen Ansichten teilten. Davon profitierte vor allem der Katholik Santorum. Gingrich konnte mit seiner Erfahrung punkten, während Romney jene Wähler für sich gewinnen konnte, denen es vor allem darum geht, wer am ehesten Präsident Barack Obama schlagen kann. Das macht ihn auch zum Favoriten in bisher jeder der Vorwahlen. Deshalb gab sich auch sein Sprecher am Abend demonstrativ gelassen. Er verwies darauf, dass Romney rein rechnerisch im Rennen um die meisten Delegiertenstimmen kaum mehr einzuholen sei. „Wenn jemand einen Schlachtplan hat, wie Santorum 1144 Delegierte erreichen will, bin ich ganz Ohr“, sagte der Sprecher.
Ausland
Auch Romneys Herausforderer glauben nach US-Medienberichten trotz der neuerlichen Siege nicht mehr, dass er am Ende die Nominierung noch zu nehmen ist. Sie konzentrieren sich eher darauf, das Rennen noch bis zum Parteitag im August offen zu halten, so dass es möglicherweise zu einer Kampfabstimmung kommt. Der erbitterte Kampf um die Nominierung zum Obama-Herausforderer geht zum Verdruss des Partei-Establishments erst einmal weiter.