Die Zahl fauler Kredite hat in Spanien ein neues Rekordhoch erreicht. 10,7 Prozent der von spanischen Banken vergebenen Kredite - vorrangig Immobilienkredite - seien im September als hochriskant eingestuft worden und würden vermutlich nicht mehr zurückgezahlt, teilte die spanische Zentralbank am Montag mit. Demnach bleiben die Banken auf Krediten in Höhe von insgesamt 182,2 Milliarden Euro sitzen.
Die Banken hatten jahrelang großzügig Kredite vor allem für den Bau von Wohnungen und Büroräumen vergeben. In der Finanzkrise platzte die Immobilienblase. Vergangene Woche hatte die Regierung in Madrid einen vorläufigen Stopp von Zwangsräumungen in Härtefällen beschlossen.
Eine unabhängige Prüfung hatte jüngst ergeben, dass Spaniens Banken knapp 60 Milliarden Euro zum Überleben brauchen. Von den Euro-Ländern will Spanien nach Regierungsangaben aller Voraussicht nach aber nur Zahlungen im Umfang von rund 40 Milliarden Euro beantragen - im Rettungsplan sind bis zu 100 Milliarden Euro vorgesehen.