Barcelona Rund zwei Monate vor dem geplanten Unabhängigkeitsreferendum in der spanischen Region Katalonien ist die Zahl der Befürworter deutlich gesunken. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CEO sind derzeit nur noch 41,1 Prozent der Katalanen für eine Loslösung der wirtschaftsstärksten Region des Landes – das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im März, rechnete die Zeitung „La Vanguardia“ am Freitag vor. 49,4 Prozent sprachen sich gegen die separatistischen Bestrebungen aus, bei der letzten Umfrage waren es 48,5 Prozent.
Für den Chef der Regionalregierung, Carles Puigdemont, bedeutet dies einen herben Rückschlag. Der 54-Jährige hält bislang beharrlich an den Plänen fest, am 1. Oktober eine Volksbefragung abzuhalten, obwohl das spanische Verfassungsgericht diese für illegal erklärt hat.
Die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy ist strikt gegen die Befragung. Sie kündigte am Freitag an, öffentliche Gelder würden nur noch nach Katalonien fließen, wenn sichergestellt sei, dass sie nicht für die Organisation des Referendums verwendet würden.