Spannungen dauern an EU-Ratspräsident versucht zwischen Türkei und Zypern zu vermitteln

Die Türkei bleibt weiter hart und verhindert die Erdgasbohrungen im Seegebiet von Zypern. EU-Ratspräsident Tusk hat sich eingeschaltet.

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Ankara argumentiert, Bohrungen nach Erdgas ohne Zustimmung der türkischen Zyprer missachteten deren Rechte. Quelle: AP

Nikosia Die Spannungen zwischen Nikosia und Ankara wegen der geplanten Suche nach Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden vor Zypern dauern an. Den vierten Tag in Folge hinderten am Dienstag nach Angaben der Regierung in Nikosia türkische Kriegsschiffe ein vom italienischen Energieunternehmen ENI gemietetes Bohrschiff daran, ein Erkundungsgebiet südöstlich der Hafenstadt Larnaka zu erreichen.

Am Vorabend hatte der EU-Ratspräsident Donald Tusk die Türkei aufgefordert, die Blockade aufzugeben und die territoriale Souveränität Zyperns zu achten. Es gelte von Bedrohungen und jeglichen anderen Handlungen Abstand zu nehmen, die eine gute Nachbarschaft schädigten, hieß es.

Die türkische Kriegsmarine führt seit einer Woche umfangreiche Manöver südlich von Zypern durch, die bis zum 22. Februar andauern sollen. Ankara argumentiert, Bohrungen nach Erdgas ohne Zustimmung der türkischen Zyprer missachteten deren Rechte.

Nach einem griechischen Putsch und dem Einmarsch des türkischen Militärs ist Zypern seit 1974 geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die gesamte Inselrepublik ist seit 2004 EU-Mitglied. Die Regierung in Nikosia kontrolliert aber nur den Südteil der Insel. Ankara erkennt das EU-Land Zypern nicht an. Das EU-Regelwerk gilt demnach nur im überwiegend griechisch-zyprischen Südteil der Insel. Gespräche zur Überwindung der Teilung Zyperns waren im Juli 2017 an einem Streit um die Zukunft der 35.000 türkischen Soldaten im Norden der Insel gescheitert.

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