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Spannungen im Pazifik US-Atom-U-Boot kollidiert mit unbekanntem Objekt – China zeigt sich „besorgt“

Die Spannungen im Südchinesischen Meer steigen. Die USA sollten den Zwischenfall bei einem ihrer Atom-U-Boote aufklären, fordert die chinesische Regierung.

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Ein Atom-U-Boot der US-Navy war am Samstag in internationalen Gewässern mit einem unbekannten Objekt kollidiert. Quelle: AP

Ein Atom-U-Boot der USA ist nach Angaben der US-Marine im Indopazifik unter Wasser mit einem unbekannten Gegenstand zusammengestoßen. Bei dem Zwischenfall habe es an Bord keine lebensbedrohlichen Verletzungen gegeben, teilte die US-Pazifik-Flotte am Donnerstag (Ortszeit) in einer knappen Erklärung mit. Die chinesische Regierung fordert mehr Details über den Zusammenstoß und seine Folgen.

In Medienberichten hieß es unter Berufung auf die Navy, zwei Seeleute seien mittelschwer verletzt worden und etwa neun andere hätten Prellungen sowie Schnittwunden erlitten. US-Medien berichteten, der Zusammenstoß habe sich im Südchinesischen Meer ereignet. Die Marine wollte zum Ort der Kollision keine genaueren Angaben machen und sprach nur von internationalen Gewässern.

Der Atomantrieb der „USS Connecticut“ sei nicht beeinträchtigt worden und sei weiter voll funktionsfähig, teilte die Marine mit. „Das U-Boot befindet sich weiterhin in einem sicheren und stabilen Zustand.“ Das Ausmaß der Schäden am Rest des Jagd-U-Bootes der Seawolf-Klasse werde nun ermittelt. Zudem werde der Zwischenfall, der sich laut Marine bereits am Samstag ereignete, untersucht.

Ursache des Zusammenstoßes könnten demnach ein versunkenes Schiff oder ein Container gewesen sein. Das Boot solle nun auf dem US-Marine-Stützpunkt Guam inspiziert werden.

Die chinesische Regierung hat sich „sehr besorgt“ über den Unfall gezeigt. Der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, forderte die USA am Freitag in Peking auf, den genauen Ort und Details des Zwischenfalls sowie den Zweck der Fahrt offenzulegen. US-Medien hatten berichtet, dass sich der Zwischenfall im Südchinesischen Meer ereignet habe. Auch müsse geklärt werden, ob es ein nukleares Leck gegeben habe und die Umwelt geschädigt worden sei.

China: USA gefährden den Frieden

Der Vorfall sorgte angesichts der derzeitigen Spannungen zwischen den USA und China für Aufmerksamkeit. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Washington „sehr besorgt“ über die jüngsten Militäraktionen Pekings gegenüber Taiwan geäußert. Das Eindringen chinesischer Militärflugzeuge in die Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) Taiwans sei „destabilisierend, riskiert Fehlkalkulationen und untergräbt Frieden und Stabilität in der Region“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, am vergangenen Wochenende.

Lijian übte schwere Kritik an den USA, die im Südchinesischen Meer unter dem Banner der freien Schifffahrt „Wellen machen“. „Das ist die Ursache dieses Zwischenfalls“, sagte der Außenamtssprecher am Freitag. Die USA gefährdeten Frieden und Stabilität in der Region. Er warf den USA auch vor, den Unfall zu vertuschen und nicht transparent zu agieren. Der Zwischenfall zeige auch, dass der geplante Verkauf eines Atom-U-Bootes durch die USA an Australien die regionalen Sicherheitsrisiken verstärken dürften.

China beansprucht einen Großteil des Südchinesischen Meeres zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Ansprüche Chinas zurück, was Peking ignoriert. Mit dem Einsatz von Marineschiffen treten die USA in dem Gebiet demonstrativ für die Freiheit der Seeschifffahrt ein, was für Spannungen mit Peking sorgt.

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