Stahlstreit mit der EU China fordert Klärung durch Welthandelsorganisation

China warnt die EU: Im Streit um Strafzölle für billig importierten Stahl aus Fernost und Russland pocht Peking auf eine Prüfung durch die Welthandelsorganisation. Die EU hält vorerst an ihren Zollplänen fest.

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Die EU-Kommission verdächtigt chinesische und russische Stahlproduzenten, mit Dumping-Preisen unter den Herstellungskosten den europäischen Markt anzugreifen. Quelle: dpa

Paris China warnt die EU-Kommission vor Strafzöllen auf Stahlimporte. Um die europäischen Dumping-Vorwürfe zu klären, müsse zunächst die Welthandelsorganisation (WTO) eingeschaltet werden, forderte das chinesische Handelsministerium am Samstag auf seiner Internetseite. Die Europäische Kommission will noch im Februar vorläufige Zölle von bis zu 16 Prozent auf importierten chinesischen Stahl verhängen. Bei Stahl aus Russland sollen es sogar bis zu 26 Prozent sein. Nach Reuters-Informationen dürften die Maßnahmen am 14. Februar bekanntgegeben werden. Bis zum 12. August sollen die Ermittlungen der EU-Kommission abgeschlossen sein. Danach drohen endgültige Zölle.

Die europäische Stahlindustrie wirft China und Russland Dumpingpreise vor. Demnach verkaufen die Länder in Europa Stahl unter den Herstellungskosten oder unter den Preisen, die auf dem heimischen Markt verlangt werden. Dadurch werde der EU-Markt geschädigt, argumentiert der Branchenverband Eurofer. Die weltweite Stahlindustrie kämpft derzeit mit einem Überangebot. Branchenprimus ArcelorMittal gab am Freitag einen Rekordverlust für 2015 bekannt.

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