Die US-Notenbank (Fed) sieht die heimische Wirtschaft trotz des Handelsstreits mit China weiter auf dem Wachstumspfad. Zwar seien viele Geschäftsleute wegen des Konfliktes in Sorge, teilten die Währungshüter am Mittwoch in ihrem Konjunkturbericht, dem sogenannten Beige Book, mit. Der Ausblick bleibe aber positiv. Die Fed-Mitglieder verwiesen auf die Kreditvergabe an Unternehmen, steigende Konsumausgaben und die Nachfrage nach Arbeitskräften. Zudem stellten sie in ihrer Firmenumfrage fest, dass sich die im Dezember beschlossene Steuerreform offenbar auf die Investitionen der Unternehmen auswirkt.
Die US-Wirtschaft wuchs Ende 2017 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,9 Prozent. Anfang 2018 stehen die Zeichen auf Verlangsamung. So beendeten die Einzelhändler erst im März ihre Negativserie mit drei Umsatzrückgängen in Folge. Auch der Häusermarkt schwächelt. Die Industrie hat ihr Wachstum im März zwar fortgesetzt, allerdings langsamer.
Die US-Notenbank wird nach Worten des Fed-Chefs von New York in den kommenden Jahren ihre Zügel straffen müssen. Eine sinkende Arbeitslosigkeit und eine anziehende Inflation würden eine "leicht restriktive" Geldpolitik erforderlich machen, sagte William Dudley am Mittwoch. Vorerst solle die Fed die Zinsen aber nur schrittweise anheben, sollte die Teuerung unter dem Notenbank-Ziel von zwei Prozent bleiben. Dudley wird seinen Posten in zwei Wochen verlassen.