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Steigende Opferzahlen Israel beschwört langen Kampf gegen Hamas

Der Gazakonflikt verschärft sich. Gaza erlebt eine entsetzliche Bombennacht, die die Bewohner in Angst und Panik versetzte. Die Opferzahlen steigen.

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In Gaza bietet sich ein Bild der Zerstörung. Quelle: AP

Ungeachtet aller Appelle für eine Waffenruhe hat Israel am späten Montagabend und in der Nacht zum Dienstag massiv Ziele in Gaza bombardiert. Nach Augenzeugenangaben wurde Gaza mit Artillerie, von Kriegsschiffen und aus der Luft bombardiert. Nach Fernsehberichten erhellte Leuchtmunition den Nachthimmel, Drohnen sondierten das Terrain. In Tel Aviv gab es am frühen Dienstagmorgen erstmals seit Freitag Luftalarm. In der Region Tel Aviv seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, berichteten israelische Medien. Über Schäden war zunächst nichts bekannt. Auch in anderen Orten in Israel heulten bis in die frühen Morgenstunden Sirenen.

Bei einer der Attacken auf Gaza wurde nach palästinensischen Angaben auch das Haus des Hamas-Spitzenpolitikers Ismail Hanija getroffen. Hanija wurde 2006 Ministerpräsident in dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen. Weder Hanija noch seine Familie seien zu Hause gewesen, als das Haus von Raketen zerstört wurde, berichtete der Hamas-Fernsehsender Al-Aksa. Am frühen Morgen wurde auch das Gebäude des Senders bombardiert. Drei heftige Explosion hätten das Haus erschüttert, berichtete der CNN-Korrespondent aus Gaza.

Im zentralen und südlichen Gazastreifen wurden am frühen Dienstag nach palästinensischen Angaben 16 Menschen getötet. 50 seien verletzt worden, berichteten Sanitäter und Augenzeugen. Der Sprecher des palästinensischen Rettungsdienstes, Aschraf al-Kidra, sagte, bei einem Luftangriff im zentralen Gazastreifen seien neun Palästinenser getötet und 40 verletzt worden. In Rafah im Süden seien sieben Mitglieder einer Familie ums Leben gekommen. Zehn seien verletzt worden. Laut Sanitätern wurden mindestens 15 Palästinenser bei Luftangriffen im Westen von Gaza-Stadt verletzt.


Die israelische Armee hatte die Einwohner in Teilen des Gazastreifens zur sofortigen Räumung ihrer Häuser aufgerufen. Die Warnungen seien an Palästinenser in Sadschaija, Saitun und dem östlichen Teil von Dschebalia sowie in Beit Lahia und Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen geschickt worden, teilte die Armee mit. Die Zivilisten sollten sich ins Zentrum der Stadt Gaza begeben, hieß es in den Botschaften, die per Telefon oder SMS übermittelt wurden. Die Armee sendet solche Mitteilungen für gewöhnlich vor massiven Angriffen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte in diesem Zusammenhang, die in Gaza arbeitenden UN-Organisationen hätten nicht die Ressourcen einen zusätzlichen riesigen Zustrom verzweifelter Menschen zu bewältigen oder ihnen Hilfe zu gewähren. Ban betonte in der am Montag (Ortszeit) in New York veröffnetlichten Erklärung erneut, dass die Feindseligkeiten beendet werden müssen.

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