Bei dem Treffen geht es auch um die Panama Papers: China will sich nach Worten seines Außenminister Wang Yi ein klareres Bild über die von einem internationalen Journalisten-Netzwerk enthüllten Firmen in Steuerparadiesen machen. Wang sagte am Freitag in Peking: „Wir haben zur Kenntnis genommen, dass Panama einige Erklärungen und Klarstellungen abgibt.“
Er fügte hinzu: „Ich fürchte, er müssen uns zuerst Klarheit verschaffen und verstehen, worum es wirklich geht.“ In Medienberichten waren auch Verbindungen zwischen Teilen der chinesischen Führung und möglichen Scheinfirmen gezogen worden.
Der Süddeutschen Zeitung zufolge sollen mindestens acht Verwandte von aktuellen oder ehemaligen Mitgliedern des Ständigen Ausschusses des Politikbüros, Chinas mächtigstem Gremium, in Offshore-Geschäfte verwickelt gewesen sein. Sie haben der Zeitung zufolge Geheimgesellschaften gegründet, mutmaßlich um Geld zu verstecken oder verdeckt zu investieren. Reuters hat selbst keinen Einblick in die Dokumente gehabt, die aus der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama stammen.
Das sind die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt
Während Deutschland im Vorjahr noch auf Rang sechs lag, schafft es die Bundesrepublik in diesem Jahr nur noch auf den zehnten Platz. Der mitteleuropäische Staat steht 2015 vor vielen Herausforderungen. Dazu gehört der Druck, die Energiewende zu meistern, die digitale Transformation der Industrie voranzutreiben und private und öffentliche Investitionen zu fördern.
Bauen kann Deutschland auf seine hoch qualifizierten Arbeitskräfte und eine Politik der Stabilität und Vorhersehbarkeit.
Schweden fällt im Vergleich zu 2014 um vier Ränge von Platz fünf auf Platz neun. Das nordeuropäische Königreich kann besonders mit qualifizierten Arbeitskräften, den stabilen politischen Verhältnissen, einem wirksamen Rechtssystem und einem starken Fokus auf Forschung und Entwicklung glänzen. Auch das Bildungsniveau ist sehr hoch und die Infrastruktur sehr verlässlich.
Auch Dänemark konnte sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern, von Platz neun geht es hoch auf Platz acht. Gut schneidet das nordeuropäische Königreich bei Managementpraktiken, Gesundheit und Umwelt sowie Arbeitsstandards ab. Auf dem ersten Rang landet Dänemark in der Kategorie der Regierungseffizienz gleich fünf Mal, denn es zeichnet sich nicht nur durch eine besonders große Rechtstaatlichkeit aus, sondern auch dadurch, dass Bestechung und Korruption kaum eine Chance haben.
Norwegen kann im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von drei Plätzen verzeichnen und landet damit auf dem siebten Platz. Die skandinavische Halbinsel kann vor allem mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufwarten, mit denen sie im internationalen Vergleich auf Platz eins landet. Weitere Faktoren, mit denen Norwegen punkten kann, sind im Bereich der Regierungseffizienz zu finden. Chancengleichheit, Transparenz sowie Rechtstaatlichkeit sind nur einige der besonders effektiven Maßnahmen der öffentlichen Hand.
Für Luxemburg ging es von Platz elf im Jahr 2014 hoch auf Platz sechs. Sehr gut schneidet das Großherzogtum im Bereich der politischen Stabilität, der wettbewerbsfähigen Besteuerung, des unternehmerfreundlichen Umfeldes und der qualifizierten Arbeitskräfte ab.
Kanada hat es in diesem Jahr auf Platz fünf geschafft. Im Vorjahr landete der nordamerikanische Staat noch auf Platz sieben des IMD World Competitiveness Ranking. Die gute Platzierung hat Kanada vor allem der Stabilität und Vorhersehbarkeit in der Politik, dem hohen Bildungsniveau, qualifizierten Arbeitskräften und einem wirksamen Rechtssystem zu verdanken. Ganz gut schneidet Kanada auch aufgrund einer unternehmerfreundlichen Umgebung und einer offenen und positiven Haltung ab.
Der vierte Platz geht in diesem Jahr an die Schweiz. Unternehmen aus aller Welt wissen vor allem die sehr gute Infrastruktur des kleinen Alpenstaates zu schätzen. Die hohe Bildung und der Umweltschutz landen gar im Vergleich zu 2014 nicht mehr nur auf Platz drei, sondern gleich auf der Eins. Auch die robuste Wirtschaft, Arbeitsstandards, geringe Entlassungs- sowie Kapitalkosten sind im internationalen Vergleich so gut wie unschlagbar.
Unter die ersten drei schafft es in diesem - wie auch schon im vergangenen Jahr - der Insel- und Stadtstaat Singapur. Besonders punkten konnte das asiatische Land bei Unternehmen in diesem Jahr mit seinem institutionellen Rahmen, der im weltweiten Vergleich auf Rang eins landet. Außerdem liegt Singapur bei der technologischen Infrastruktur sowie der Bildung ganz weit vorne.
Platz zwei geht an die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong. Im Vergleich zum Vorjahr hat die chinesische Metropole zwei Plätze gut gemacht. Unternehmen aus aller Welt schätzen Hongkong insbesondere aufgrund der betriebswirtschaftlichen Gesetzgebung, der Managementpraktiken, der unternehmerischen Einstellungen und Werte und der technologischen Infrastruktur. Ganz gut steht Hongkong auch bei internationalen Investitionen, der Fiskalpolitik und bei den Betriebsfinanzen da.
Die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft der Welt sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Das hat das IMD World Competitiveness Center in seiner aktuellen Vergleichsstudie bekannt gegeben.
Besonders attraktiv finden Firmen in den USA - laut Ranking - die dynamische Wirtschaft (66,2 Prozent), den guten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten (55,1 Prozent), den starken Fokus auf Forschung und Entwicklung (49,3 Prozent) sowie das unternehmensfreundliche Umfeld (43,4 Prozent).
Punkten können die USA zudem als attraktiver Forschungsstandort. Nachholbedarf gibt es im Bereich der Schulbildung.
Bisher hat das chinesische Außenministerium Anschuldigungen, die sich aus den Panama Papers ergeben, als grundlos bezeichnet. In parteinahen Medien war von einer westlichen Kampagne die Rede, ausländische Medienbericht wurden blockiert.
Wang sagte, der Kampf Chinas gegen Korruption werde weitergehen: „Wie unsere Führer gesagt haben, werden wir stets auf dem Anti-Korruptions-Pfad bleiben.“ In China kommt es immer wieder zu spektakulären Anti-Korruptions-Verfahren und Verhaftungen.
Präsident Xi Jinping hat sich die Korruptionsbekämpfung persönlich auf die Fahne geschrieben und angekündigt, weder die Führung noch niedrigere Ränge zu schonen. Der Süddeutschen Zeitung zufolge finden sich in den Panama-Daten auch Spuren zu seiner Familie und zu Li Xiaolin, der Tochter des ehemaligen Premierministers Li Peng.
Der Sohn des verstorbenen Reformers und Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Hu Yaobang, Hu Dehua, sagte der Zeitung „South China Morning Post“, er habe nichts zu verstecken. So habe er bei der Registrierung der Firma seinen eigenen Pass und seinen eigenen Namen verwendet.