Stevo Pendarovski Regierungskandidat führt bei Präsidentenwahl in Nordmazedonien

Viele befürchteten, dass die Wahl an einer zu niedrigen Beteiligung scheitern könnte - doch es kam anders. Sozialdemokrat Pendarovski liegt in Führung.

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Skopje Der Kandidat der regierenden Sozialdemokraten liegt bei der Präsidentschaftswahl in Nordmazedonien nach Auszählung der meisten Stimmen in Führung. Auf Basis von 80 Prozent der Wahllokale erreichte Stevo Pendarovski am Sonntag 52,8 Prozent der Stimmen. Gordana Siljanovska Davkova, die in der Stichwahl von der konservativen Oppositionspartei VMRO-DPMNE unterstützt wurde, kam auf 43,7 Prozent.

Die erforderliche Wahlbeteiligung wurde dem Chef der staatlichen Wahlkommission zufolge erreicht. Wenn weniger als 40 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt hätten, wäre die Wahl komplett wiederholt worden. Doch schon eine halbe Stunde bevor die Wahllokale am Sonntag um 19.00 Uhr schlossen, betrug sie 44,5 Prozent. Oliver Derkorski sprach von einer „friedlichen und würdevollen“ Wahl.

Das Staatsoberhaupt hat in Nordmazedonien hauptsächlich zeremonielle Funktionen, doch die Wahl wurde als Test für die pro-westliche Politik der Regierung betrachtet. Im Zentrum des Wahlkampfs stand die Vereinbarung mit Griechenland, dass das ehemalige Mazedonien seinen Namen ändert, um in die Nato und möglicherweise auch die Europäische Union aufgenommen zu werden.

Der 55-jährige Pendarovski ist dafür. Seine 63-jährige Widersacherin sagte hingegen am Sonntag, sie werde den neuen Landesnamen in offizieller Funktion respektieren, „persönlich“ aber nicht benutzen und werde ihr Bestes tun, um zu zeigen, dass es schwere Probleme mit der Vereinbarung mit Griechenland gebe.

Ministerpräsident Zoran Zaev hatte gesagt, er werde eine vorgezogene Parlamentswahl ansetzen, falls Pendarovski nicht gewählt würde. Die Amtszeit des gegenwärtigen Präsidenten Gjorge Ivanov endet am 12. Mai. Wahlbeobachter berichteten von einer kleinen Anzahl kleinerer Verstöße. So hätten Wähler Wahlzettel mit Mobiltelefonen fotografiert und außerhalb mancher Wahllokale habe es Tumulte gegeben.

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