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Stockholm Alternative Nobelpreise überreicht

Die Alternativen Nobelpreise wurde in Stockholm überreicht. Dieses Jahr unter anderem für den Einsatz gegen Chemiewaffen und Hilfe für Vergewaltigungsopfer im Kongo. Die Preisträger im Überblick.

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Der US-Amerikaner Paul Walker bekommt den Preis als „einer der effektivsten Wegbereiter für die Abschaffung von Chemiewaffen“. Quelle: dpa

Die Alternativen Nobelpreise, offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung), sind am Montag in Stockholm überreicht worden. Mit dem Preis werden Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden ausgezeichnet.

Der deutsch-schwedische Publizist Jakob von Uexküll rief den Preis 1980 als Alternative zu den traditionellen Nobelpreisen ins Leben. Seitdem wird die Auszeichnung jedes Jahr an mehrere Preisträger vergeben, die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringenden Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen.

In diesem Jahr erhalten mit dem US-Amerikaner Paul Walker, dem kongolesischen Arzt Denis Mukwege, dem Schweizer Forscher Hans Rudolf Herren und dem palästinensischen Menschenrechtsanwalt Radschi Surani vier Preisträger die mit jeweils 500 000 Schwedischen Kronen (etwa 57 000 Euro) dotierte Auszeichnung. Damit hat die nach dem Preis benannte Stockholmer Stiftung insgesamt schon 153 Preisträger aus 64 Ländern geehrt. Nach der Vergabe unterstützt und begleitet die Stiftung die Preisträger weiter. Finanziert wird der Right Livelihood Award heute aus privaten Spenden.

Der US-Amerikaner Paul Walker ist nach Einschätzung der Stiftungsjury „einer der effektivsten Wegbereiter für die Abschaffung von Chemiewaffen“. Unter anderem hat ihn sein Militärdienst auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges dazu veranlasst, sich für Abrüstung und Waffenkontrolle einzusetzen. Der 67-Jährige setzt sich laut der Stiftung „unerbittlich und auf allen Ebenen“ dafür ein, die Chemiewaffenkonvention von 1997 umzusetzen. Der geplante Beitritt Syriens sei „ein wundervoller historischer Schritt nach vorn“, sagte Walker. Er sei froh, dass die Vernichtung der letzten Chemiewaffen auf der Welt nun wieder stark im öffentlichen Fokus stehe - auch durch den Preis.

Den Arzt Denis Mukwege ehrt die Stiftung für sein Engagement für vergewaltigte Frauen in seiner Heimat, der Demokratischen Republik Kongo. In einem Krankenhaus in Süd-Kivu behandelt der Gynäkologe unermüdlich Opfer sexueller Kriegsgewalt. Foto: Flickr/Radio Okapi Quelle: Creative Commons

Auch Radschi Surani wurde am Montag in Schweden der alternative Nobelpreis verliehen. Den 59-jährigen Surani beschreibt die Stiftung als furchtlosen Kämpfer für die Menschenrechte in der arabischen Welt. Seit mehr als drei Jahrzehnten verteidigt der Jurist Palästinenser vor israelischen Militärgerichten und ist in dieser Zeit sechsmal wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet worden. Der „prominenteste Menschenrechtsanwalt im Gazastreifen“ ist der Präsident der Arabischen Organisation für Menschenrechte und organisierte als solcher die erste Mission von Menschenrechtsbeobachtern nach Libyen. Sein Wissen gibt Surani heute auch an syrische Richter, Anwälte und Aktivisten weiter. „Ich bin so stolz, dass ich diesen Preis bekommen habe und werde meine Arbeit unverändert fortsetzen“, sagte Surani über die Auszeichnung.

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