Strafzölle auf Stahl und Aluminium Dreißig Tage Bedenkzeit für Europa

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Handelsgesetze aus den 1960er Jahren

Für die Erhebung von Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium nutzt Trump ein Handelsgesetz aus dem Jahr 1962, um die heimische Stahl- und Alubranche zu schützen. Er hat die Zölle mit der nationalen Sicherheit begründet, was die EU für vorgeschoben hält. Die 28 Staaten exportieren jährlich insgesamt für 6,4 Milliarden Euro Stahl und Alu in die USA. Dies ist angesichts des gesamten Ausfuhrvolumens von 375 Milliarden Euro wenig. Dennoch gibt es die Befürchtung, dass sich der Streit immer weiter hochschaukelt. Viele Unternehmer auf beiden Seiten des Atlantiks befürchten einen Handelskrieg, falls die Zölle doch noch erhoben werden.

Die EU hat Gegenmaßnahmen angedroht und zuletzt auch vorbereitet, für den Fall, dass die Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahleinfuhren und zehn Prozent auf Aluminium in Kraft treten sollten. So sind bei der EU zusätzliche Zölle auf Produkte wie Jeanshosen, Erdnussbutter, Whiskey oder Motorräder im Gespräch. Die betroffenen Produkte haben ein Volumen von 2,8 Milliarden Euro.

Trump hatte im März Zölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium erlassen und zielt damit vor allem auf China. Der Volksrepublik wird immer wieder vorgeworfen, zu große Mengen der beiden Rohstoffe auf den Weltmarkt zu bringen. Seit Wochen verhandeln immer wieder europäische und amerikanische Politiker, um den drohenden Handelskrieg zwischen den beiden wichtigsten Wirtschaftsräumen der Welt noch zu verhindern.

Mit Argentinien, Australien und Brasilien sind den Angaben zufolge die Verhandlungen zufolge weiter fortgeschritten. Hier gibt es dem Präsidialamt zufolge Grundsatzeinigungen, deren Einzelheiten im Laufe des Monats geklärt werden sollen. Südkorea hat sich bereits verpflichtet, seine Stahlexporte in die USA um 30 Prozent zu senken und wird dafür dauerhaft von den Zöllen ausgenommen. „In all diese Verhandlungen konzentriert sich die Administration auf die Einführung von Quoten, die die Importe begrenzen, Transitlieferungen aus Drittländern verhindern und die Nationale Sicherheit der USA gewährleisten“, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses.

Mit Material von AP, dpa und Reuters

EU plant Strafzölle für diese ungewöhnlichen US-Exportschlager
10. Platz: Kau- und SchnupftabakIn Deutschland gibt es den einen oder anderen prominenten Schnupftabak-Fan. Wer Nationaltorhüterlegende Sepp Maier (r.) kennt, weiß, dass er leidenschaftlich gerne „schnupft“. Auch der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering erlaubt sich hier und da mal ein „Näschen“. Dabei hätte die EU das Genussmittel beinahe verboten. Ein gewisser Edmund Stoiber, heute CSU-Ehrenvorsitzender, machte sich in Brüssel dafür stark, dass die Prisen legal bleiben. Im vergangen Jahr wurden Schnupf- und Kautabakerzeugnisse im Wert von insgesamt 200.000 Euro aus den USA nach Europa importiert. Quelle: dpa Picture-Alliance
9. Platz: WasserpfeifentabakImmer weniger junge Menschen greifen in Deutschland regelmäßig zur Zigarette. Aktuelle Zahlen belegen jedoch auch, dass bunte und peppige Wasserpfeifen und Shishas eine große Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche ausüben – eine besorgniserregende Entwicklung. Beim Konsum in geschlossenen Räumen kann es zu lebensgefährlichen Kohlenmonoxid-Vergiftungen kommen. Zuletzt gab es in der ganzen Republik mehrere schwere Zwischenfälle. Das hat einige Städte und Kommunen dazu veranlasst, neue Regeln für „Shisha-Bars“ einzuführen, um die unsichtbare Gefahr zu bannen. Im Jahr 2017 wurde aus den Vereinigten Staaten Wasserpfeifentabak im Wert von 1,75 Millionen Euro in die EU eingeführt. Quelle: dpa Picture-Alliance
8. Platz: Aufblasbare BooteEine Seglerin fährt auf der „boot“ in Düsseldorf eine aufblasbare Segeljolle. Die Messe gilt als das Mekka der internationalen Wassersportszene. Rund 1900 Aussteller aus 65 Ländern stellten im Januar auf der „boot“ Neuigkeiten für den Wassersport vor. US-Importe von aufblasbaren Booten zu Sport- und Vergnügungszwecken in die Europäische Union beliefen sich im vergangenen Jahr auf einen Wert von zwei Millionen Euro. Quelle: dpa Picture-Alliance
7. Platz: JeansDas beliebte Bekleidungsstück hat in der EU-Kommission seine eigene Kategorie: Lange Hosen aus Denim, einschließlich Kniebundhosen. Hiervon wurden Waren im Wert von 5,75 Millionen Euro aus den USA importiert. Quelle: dpa Picture-Alliance
6. Platz: OrangensaftDer Frühstücksklassiker ist mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 7,5 Litern neben Apfelsaft der meistgetrunkene Saft in Deutschland. Nicht nur als purer Saft macht er sich gut auf dem Frühstückstisch, sondern auch als Zutat im morgendlichen Smoothie oder den derzeit schwer angesagten „Overnight Oats“. Laut EU-Kommission wurde im Jahr 2017 Orangensaft aus den Vereinigten Staaten im Wert von über 15 Millionen Euro in Europa eingeführt. Quelle: dpa Picture-Alliance
5. Platz: ErdnussbutterAmerikaner lieben die hellbraune Creme in allen Varianten. Die Firma „Peanut Butter & Co.“ stellt eine ganze Palette unterschiedlicher Erdnussbutterprodukte her. Bis zum Jahr 2016 betrieb das Unternehmen auch ein Restaurant in New York, den „Peanutbutter & Co. Sandwich Shop“. Auch die Europäer lecken sich die Finger nach dem gehaltvollen Aufstrich. Aus den USA wurde vergangenes Jahr Erdnussbutter im Wert von fast 23 Millionen Euro eingeführt. Quelle: dpa Picture-Alliance
4. Platz: Arbeits- und BerufslatzhosenGenerationen von jungen TV-Zuschauern sind mit diesem Latzhosenträger großgeworden. In „Löwenzahn“ erklärte der inzwischen verstorbene Peter Lustig (r.) die Welt, 25 Jahre lang. Mit spannenden Experimenten führte er seine Zuschauer an Natur und Technik heran. Ob er sein Lieblingskleidungsstück aus den Vereinigten Staaten bezog, ist nicht überliefert. Sicher ist jedoch, dass die Amerikaner letztes Jahr Arbeitslatzhosen und Berufslatzhosen für knapp 26 Millionen Euro in die Staatengemeinschaft einführten. Quelle: dpa Picture-Alliance
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