Streiks in Raffinerien Frankreich importiert verstärkt Benzin

Kurz vor der EM in Frankreich blockieren Gewerkschaften unter anderem Treibstofflager und Raffinerien. Doch Insidern zufolge gibt es gute Gründe dafür, warum der Benzinpreis im Land dennoch nicht deutlich steigt.

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Paris Wegen anhaltender Streiks in Raffinerien fährt Frankreich Insidern zufolge seine Benzin-Importe hoch. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von mehreren Industrievertretern erfuhr, werden die Engpässe durch eine verstärkte Sprit-Zufuhr aus dem Ausland via Pipelines, Tankschiffe und Tanklastzüge überbrückt.

Da es in Europa ein Benzin-Überangebot gebe, mache sich die streikbedingte Schließung von vier der insgesamt acht Raffinerien in Frankreich auch nicht in wesentlich höheren Preisen bemerkbar. "Selbst wenn alle Raffinerien lahmgelegt würden, müsste man über die bestehenden Lieferketten nur die Importe hochfahren", sagte einer der Insider, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Als Teil der Proteste haben die Gewerkschaften Treibstofflager und Raffinerien blockiert. Ihr Zorn richtet sich gegen die geplante Arbeitsmarktreform der Regierung. Sie will unter anderem mit leichteren Möglichkeiten für betriebsbedingte Kündigungen die Hürde für Neueinstellungen senken und so die hohe Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen.

Während die moderatere Gewerkschaft CFDT die Pläne für eine Lockerung des Kündigungsschutzes unter Verweis auf Vorteile auch für Arbeitnehmer unterstützt, geht die radikalere CGT mit Massenprotesten, Bahnstreiks sowie Hafen- und Raffinerie-Blockaden dagegen auf die Barrikaden. Wie auch die kleinere Gewerkschaft FO drohte sie, die Streiks auf die in knapp zwei Wochen beginnende Europameisterschaft auszudehnen.

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