Streit in Bosnien Bosnische Muslime wollen Serben-Referendum verbieten

Mit einem Referendum wollen die bosnischen Serben an ihrem Nationalfeiertag am 9. Januar festhalten. Die muslimische Partei hingegen möchte die Volksabstimmung verhindern . Es droht neues Konfliktpotential.

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Der Präsident der Republik Srpska kämpft für ein Referendum am 25. September Quelle: AP

Sarajevo Die größte muslimische Partei in Bosnien-Herzegowina (SDA) hat ein Verbot des von den serbischen Landsleuten für den 25. September geplanten Referendums verlangt. Die von den USA und der EU heftig kritisierte Volksabstimmung sei „die Einleitung einer Abspaltung“, begründete die Parteiführung ihre Forderung am Samstag in der Stadt Jajce. „Das wäre der Beginn der Zestörung des Friedens in Bosnien-Herzegowina und wahrscheinlich auch in der Region“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Muslime stellen mit knapp der Hälfte der Einwohner die Mehrheit der Bevölkerung.

Die bosnischen Serben wollen mit dem Referendum ihren Nationalfeiertag am 9. Januar erhalten, der vom bosnischen Verfassungsgericht verboten worden war. Denn das gesamte Land begeht seinen Feiertag am 25. November.

Mit der erwarteten überwältigenden Zustimmung würden die Serben das oberste Gericht des Landes ignorieren, was verfassungswidrig wäre. Für den bosnischen Serbenführer Milorad Dodik wäre die umstrittene Volksabstimmung ein Probelauf für das von ihm immer wieder angedrohte Referendum über die endgültige Abspaltung der serbischen Landeshälfte. Dies sorgte zuletzt im In- und Ausland für Kritik.

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