Streit mit USA Nordkorea fasst Trump-Tweet als Kriegserklärung auf

Nordkorea fasst Donald Trumps Aussagen vom Wochenende als Kriegserklärung auf und droht mit dem Abschuss von amerikanischen Bombern.

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Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho Quelle: dpa

US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea nach Auffassung des Außenministers Ri Yong Ho den Krieg erklärt. Er verwies am Montag auf Trumps Aussage auf Twitter, dass der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un nicht mehr lange hier sein werde.

Trumps „Kriegserklärung“ vom Samstag gebe Nordkorea nach der UN-Charta das Recht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sagte Ri Journalisten. Dazu zähle das Recht, strategische US-Bomber abzuschießen, auch wenn sie noch nicht in nordkoreanischem Luftraum sind. Dann werde die Frage beantwortet werden, wer nicht langer hier sein werde, sagte Ri.

Trump hatte am Samstag getwittert, er habe gerade den nordkoreanischen Außenminister bei den Vereinten Nationen sprechen gehört. Wenn dieser Gedanken des „kleinen Raketenmannes“ wiederhole, würden „sie nicht mehr lange hier sein“ („they won't be around much longer“).

Ri eröffnete seine kurze Stellungnahme auf Koreanisch und sagte, dass die UN und die internationale Gemeinschaft sich in den vergangenen Tagen gewünscht hätten, dass aus dem Krieg der Worte zwischen Nordkorea und den USA keine echte Tat werde. Doch Trump habe am Wochenende behauptet, dass die Staatsführung Nordkoreas nicht mehr lange da sein werde und er habe Nordkorea den Krieg erklärt. Da diese Aussagen vom US-Präsidenten gekommen seien, seien sie eindeutig eine Kriegserklärung, sagte Ri. Alle UN-Mitglieder und die Welt sollten in Erinnerung behalten, dass es die USA gewesen seien, die Nordkorea zuerst den Krieg erklärt hätten.

Das US-Verteidigungsministerium will sich von Nordkorea nicht unbegrenzt herausfordern lassen. „Wenn Nordkorea seine Provokationen nicht einstellt, werden wir dem Präsidenten Optionen anbieten, um mit Nordkorea umzugehen“, sagte Pentagon-Sprecher Robert Manning am Montag in Washington. Welche Möglichkeiten Donald Trump unterbreitet würden, sagte er nicht.

Die USA hatten am Samstag (Ortszeit) mehrere B-1B-Bomber und Kampfjets an den nördlichsten Punkt der Grenze zwischen Nord- und Südkorea geschickt. Der Einsatz in internationalem Luftraum war laut Pentagon der erste in diesem Jahrhundert, bei dem US-Kampfflugzeuge so weit nördlich vor der Küste Nordkoreas flogen.

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