Streit um Jerusalem Palästinenser streiken nach blutigen Protesten an Gaza-Grenze

Nach den gewaltsamen Protesten des Vortags legt ein Generalstreik die Palästinensergebiete lahm. Erneut werden Konfrontationen befürchtet.

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Zahlreiche Geschäfte bleiben geschlossen. Quelle: Reuters

Ramallah/Gaza Nach den tödlichen Konfrontationen von Palästinensern und israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze sind am Dienstag wegen eines Generalstreiks alle Geschäfte in den Palästinensergebieten und Ost-Jerusalem geschlossen geblieben. Auch Schulen, Universitäten und Regierungseinrichtungen blieben zu. Drei Tage der Trauer begannen.

Die Flaggen am Amtssitz von Präsident Mahmud Abbas in Ramallah wehten auf halbmast. Im Gazastreifen werden am Dienstag Dutzende der Toten begraben. Einige wurden bereits am Montagabend beerdigt.

Alle politischen Fraktionen riefen für Mittag zu Protesten an israelischen Armeekontrollpunkten im Westjordanland auf. Erneute Konfrontationen mit Soldaten wurden befürchtet.

Am Nakba-Tag erinnern die Palästinenser traditionell an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung vor 70 Jahren. Dabei kam es bereits in der Vergangenheit zu Unruhen.

Die Zahl der bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Gazastreifen an der Grenze zu Israel getöteten Palästinenser stieg in der Nacht auf 59. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Bei den Massenprotesten am Montag seien zudem 2771 Palästinenser verletzt worden, etwa die Hälfte von ihnen habe Schussverletzungen erlitten.

Die Proteste im Gazastreifen richteten sich gegen die Eröffnung der US-Botschaft am Montag in Jerusalem sowie eine mehr als zehnjährige Blockade des Küstenstreifens durch Israel und Ägypten.

Israel wirft jedoch der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, Zivilisten im Konflikt auf zynische Weise als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

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