Streit zwischen Rom und Paris „Ein schrecklicher Präsident“ – Italiens Innenminister Salvini lästert auf Facebook über Frankreichs Präsident Macron

Italien legt im Streit mit Frankreich nach: Innenminister Salvini greift Emmanuel Macron per Facebook-Livestream an. Die Antwort kommt postwendend.

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Der Innenminister hat im Streit seines Landes mit Frankreich nachgelegt. Quelle: dpa

Rom/Paris Im Streit zwischen den Regierungen in Paris und Rom hat Italiens Innenminister Matteo Salvini mit beißender Kritik am französischen Staatspräsidenten nachgelegt. Emmanuel Macron „redet viel, aber erreicht nicht viel“, spottete Salvini in einem Livestream auf Facebook.

„Er erteilt Lektionen in Großzügigkeit, aber weist dann Tausende Migranten an der Grenze zu Italien zurück.“ Er hoffe deshalb, dass die Franzosen ihrem „schrecklichen Präsidenten“ bei der Europawahl im Mai einen Denkzettel verpassen werden, sagte Italiens rechtsgerichteter Vize-Regierungschef.

Die Antwort aus Paris ließ nicht lange auf sich warten. Die Chefin des Ministeriums für europäische Angelegenheiten, Nathalie Loiseau, schrieb auf Twitter, die Franzosen hätten sich schon bei der vergangenen Präsidentschaftswahl entschieden – und zwar gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen, aber für Macron.

Das französische Außenministerium reagiert

Loiseau machte keinen Hehl daraus, dass sie die Wortmeldung aus Rom für bestenfalls überflüssig hält. „Matteo Salvini beleidigt die Franzosen. Was haben die Italiener davon? Nichts. Ändert das etwas an der politischen Situation in Frankreich? Nein.“

Den jüngsten Ärger zwischen Paris und Rom hatte Italiens zweiter Vize-Regierungschef Luigi Di Maio ausgelöst. Das französische Außenministerium bestellte Berichten zufolge am Montag die italienische Botschafterin ein, nachdem Di Maio Frankreich vorgeworfen hatte, faktisch noch immer Kolonien in Afrika zu unterhalten, von der Armut dort zu profitieren und damit Migranten auf den Weg übers Mittelmeer gen Europa zu treiben.

Nur den „afrikanischen (...) Kolonien“ habe Frankreich seine weltwirtschaftliche Stellung zu verdanken, sagte der Chef der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung am Sonntag.

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