Sturz von Gaddafi Obama kritisiert Europas Vorgehen in Libyen-Krise

Fünf Jahre nach dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi übt Barack Obama harte Kritik: Erst mangelndes Engagement der Europäer habe den IS erstarken lassen, so der US-Präsident.

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Weite Teile Libyens sind seit dem Sturz des ehemaligen Diktators Gaddafi zerstört. Quelle: dpa

Washington US-Präsident Barack Obama hat Versäumnisse der europäischen Verbündeten als eine der Ursachen für die Krise in Libyen nach dem Sturz von Machthaber Muammar Gaddafi vor knapp fünf Jahren bezeichnet. „Wenn ich zurückblicke und mich frage, was schiefgelaufen ist, dann gibt es Raum für Kritik, weil ich mehr Vertrauen in die Europäer hatte, was das Engagement im Nachgang angeht angesichts der Nähe zu Libyen“, sagte Obama in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des US-Magazins „The Atlantic“.

Ein internationaler Militäreinsatz hatte 2011 maßgeblich zum Sieg der Gegner Gaddafis beigetragen. Seitdem steckt das nordafrikanische Land aber immer noch im politischen Chaos. Das Machtvakuum nutzen extreme Gruppe zunehmend aus, um sich breitzumachen. Dazu zählt auch die vornehmlich in Syrien und im Irak aktive sunnitische Extremistenmiliz IS. Diese werde in Libyen von Tag zu Tag stärker, sagte der in einem Interview der IS-Publikation „al-Naba“ als neuer Anführer des libyschen IS-Ablegers bezeichnete Abdul Kadr al-Nadschdi. Im November war der libysche IS-Chef Abu Nabil bei einem US-Luftangriff im Osten des Landes getötet worden.

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