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Südafrika Staatschefs aus aller Welt bei Trauerfeier für Nelson Mandela

In Südafrika steht die größte Gedenkfeier in der Geschichte des Landes bevor. Präsidenten, Premiers und Könige wollen Abschied nehmen von Nelson Mandela. Obama und andere wollen Reden halten.

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"Ein Gigant für die Gerechtigkeit"
„Wir haben unseren größten Sohn verloren. Unser Volk hat einen Vater verloren“, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma in einer TV-Ansprache. „Obwohl wir wussten, dass dieser Tag kommen würde, kann nichts unser Gefühl des tiefen und bleibenden Verlusts lindern“. Quelle: Reuters
„Er gehört nicht uns. Er gehört der Geschichte“, sagte US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus. Er selbst seiner von Millionen, die von Nelson Mandela inspiriert worden seien. „Und wie so viele auf der ganzen Welt könnte ich mir mein eigenes Leben ohne das Beispiel Nelson Mandelas nicht vorstellen." Obama war sichtlich ergriffen. Mandelas schwere Erkrankung vereitelte im Sommer ein Treffen mit Obama, der gerade Südafrika besuchte. Quelle: AP
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon würdigte Mandela als „Gigant für die Gerechtigkeit“. Sein „selbstloser Kampf für menschliche Würde, Gleichberechtigung und Freiheit“ habe viele Menschen auf der ganzen Welt inspiriert, sagte Ban vor Reportern. Der UN-Sicherheitsrat unterbrach eine Sitzung, als der Tod Mandelas publik wurde. Mit einer Schweigeminute gedachten die Gremiumsmitglieder des Anti-Apartheid-Kämpfers. Quelle: AP
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte: "Sein Name wird für immer mit dem Kampf gegen die Unterdrückung seines Volkes und der Überwindung des Apartheidregimes verbunden sein. Auch viele Jahre im Gefängnis konnten Nelson Mandela nicht brechen oder bitter machen - aus seiner Botschaft der Versöhnung ist schließlich ein neues, besseres Südafrika entstanden. Nelson Mandelas leuchtendes Beispiel und sein politisches Vermächtnis der Gewaltfreiheit und der Absage an jeglichen Rassismus werden für Menschen auf der ganzen Welt noch lange Zeit eine Inspiration bleiben." Hier sind die beiden bei einem Treffen im Jahr 2007 zu sehen. Quelle: dpa
Bundespräsident Joachim Gauck hat Nelson Mandela gewürdigt als „großen Staatsmann, der wie nur wenige Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit in seiner eigenen Person verkörperte“. In einem Kondolenzschreiben an die Witwe des Friedensnobelpreisträgers, Graça Machel, schrieb Gauck, Mandela habe als Mensch wie Politiker vorgelebt, wie Hass, Gewalt und Rassismus überwunden werden könnten. „Nelson Mandela hat aber nicht nur gezeigt, dass man politische Freiheit auf friedliche Weise erstreiten kann, sondern auch, dass man sie verantwortlich gestalten und bewahren muss. Dies ist das Erbe Nelson Mandelas - und auch sein Auftrag an uns alle“, schrieb Gauck. Quelle: dpa
Großbritanniens Premierminister David Cameron: "Ein großes Licht ist heute ausgegangen. Nelson Mandela war ein Held unserer Zeit." Quelle: AP
In London wohnten Prinz William und seine Frau Kate gerade der Premiere des neuen Films „Mandela: Long Walk to Freedom“ bei (im Bild ist zu sehen, wie sie gerade für die Vorführung ankommen), als der Tod der südafrikanischen Nationalikone bekannt wurde. „Wir wurden gerade daran erinnert, was für ein außerordentlicher und inspirierender Mann Nelson Mandela war“, sagte William. Quelle: AP

Die Welt nimmt Abschied von Nelson Mandela. Zur zentralen Trauerfeier am Dienstag in Johannesburg werden 70 amtierende und 10 ehemalige Staats- und Regierungschefs erwartet. In einem 90 000 Menschen fassenden Fußballstadion werden nach bisherigem Programm UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, US-Präsident Barack Obama und der kubanische Präsident Raúl Castro Reden halten.
„Die ganze Welt kommt im wahrsten Sinne des Wortes nach Südafrika“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Clayson Monyela, in Pretoria. Zu den Gästen zählten „Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen“. Das sei beispiellos in der Geschichte des Landes. Logistisch allerdings stehe die Regierung vor „einer sehr schweren Aufgabe“, sagte Monyela.

Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Mandela war am Donnerstag nach langer Krankheit im Alter von 95 Jahren gestorben. Er hatte sein Land aus der Rassentrennung in die Demokratie geführt.
Die Gedenkfeier für den südafrikanischen Nationalhelden findet zwischen 10.00 und 14.00 Uhr MEZ statt. Der Leichnam Mandelas wird nicht im Stadion aufgebahrt sein. Der Trauerakt wird an 90 Orten im Land auf Großleinwänden sowie in drei weiteren Stadien von Johannesburg für die Öffentlichkeit übertragen. Weltweit berichten Fernsehstationen aus Johannesburg.

Neben Südafrikas Präsidenten Jacob Zuma sollen bei der Feier auch Kinder und Enkel Mandelas das Wort ergreifen. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff, Chinas Vizepräsident Li Yuanchao und Indiens Präsident Pranab Mukherjee sind laut Programm gleichfalls Redner.
Auch die ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter, Bill Clinton und George W. Bush standen auf der Gästeliste. Neben Bundespräsident Joachim Gauck wurden der französische Präsident François Hollande und der britische Premierminister David Cameron erwartet. Viele Staatsgäste kamen bereits am Montag in Johannesburg an.

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