Südkorea Trump will militärische Kapazitäten verstärken

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Angela Merkel wirbt für friedliche Lösung

Die USA werfen dem kommunistischen Land vor, mit seinen fortgesetzten Atom- und Raketentests einen Krieg provozieren zu wollen. Machthaber Kim Jong Un „bettelt um Krieg“, sagte Haley im UN-Sicherheitsrat. Kanzlerin Angela Merkel warb in einem Telefonat mit dem US-Präsidenten für eine friedliche Lösung. Laut Regierungssprecher Steffen Seibert sagte sie zu, sich in der EU für schärfere Sanktionen gegen Nordkorea einzusetzen. In dem Gespräch sagte Trump laut Weißem Haus, im Koreakonflikt lägen alle Optionen auf dem Tisch.

China und Russland riefen dazu auf, einen kühlen Kopf zu bewahren. Präsident Wladimir Putin, der zum Gipfel der Brics-Staaten Brasilien, Russland; Indien, China und Südafrika in der chinesischen Hafenstadt Xiamen ist, setzte sich einem Telefonat mit Moon für eine Aufnahme von Verhandlungen mit Pjöngjang ein. Alle politisch-diplomatischen Mittel müssten genutzt werden. Merkel sicherte Südkoreas Präsidenten in einem Telefonat die Solidarität Deutschlands zu.

Chinas UN-Botschafter Liu Jieyi mahnte vor dem Sicherheitsrat eine friedliche Lösung des Konfliktes an: „Wir werden niemals Chaos und Krieg auf der koreanischen Halbinsel erlauben.“ Alle an dem Konflikt beteiligten Seiten müssten einer weiteren Eskalation entgegenwirken. Chinesische Experten diskutierten eine Drosselung der Öllieferungen nach Nordkorea, zeigten sich aber skeptisch, ob sich Kim Jong Un dadurch von neuen Provokationen abhalten lässt. Auch fürchtet Peking einen Kollaps des Nachbarlandes mit unkalkulierbaren Folgen.

Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte: „Wir müssen unbedingt einen kühlen Kopf bewahren und ein Vorgehen vermeiden, das zu weiteren Spannungen führen kann.“ Haley sagte: „Krieg ist nie etwas, was die USA anstreben“, aber die Geduld unseres Landes ist nicht grenzenlos.“ Kim Jong Un wolle, dass Nordkorea als Atommacht anerkannt werde, aber Nuklearmächte würden stets verantwortungsvoll handeln. „Wenn ein Schurkenstaat eine Atombombe hat und mit einer Langstreckenrakete auf dich zielt, dann nimmt man nicht die Deckung herunter“, sagte Haley. Der britische UN-Botschafter Matthew Rycroft erinnerte daran, dass der Sicherheitsrat bereits mehrfach Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt habe, ohne ein Einlenken zu erreichen

Australiens Premierminister Malcolm Turnbull appellierte an China, die Regierung in Pjöngjang „zur Vernunft zu bringen“. Ein Krieg in der Region wäre eine Katastrophe, sagte Turnbull dem australischen Radiosender Nova 96.9 in Sydney. „Jeder, der Einfluss auf Nordkorea hat, sollten diesen nutzen, um sie zur Vernunft zu bringen“, sagte Turnbull.

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