Südkorea Kooperative Ex-Präsidentin

Anfang Mai wird in Südkorea ein Nachfolger für die aus dem Amt enthobene Ex-Präsidentin Park gewählt. Diese hat mitteilen lassen, dass sie bei den Ermittlungen gegen sie in dem Bestechungsskandal kooperieren wird.

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Die abgesetzte Präsidentin Südkoreas, Park Geun Hye. Gegen die Politikerin läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption. Parks Nachfolger soll im Mai dieses Jahres gewählt werden. Quelle: dpa

Seoul Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat für kommende Woche eine Befragung der aus dem Amt enthobenen Präsidentin Park Geun Hye in einem Korruptionsfall angekündigt. Auf die Erklärung am Mittwoch folgte eine Mitteilung aus dem Innenministerium, nach der das Land im Mai über die Nachfolge der Ex-Präsidentin abstimmen wird.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird Park am kommenden Dienstag vernommen. Ihr Anwalt habe erklärt, sie werde sich der Befragung gewissenhaft stellen, teilte die Staatsanwaltschaft zudem mit. Park muss sich möglicherweise wegen Erpressung und Bestechung verantworten, weil sie einer engen Vertrauten, Choi Soon Sil, Einfluss auf die Regierung ermöglicht haben soll. Diese soll zudem Unternehmen erpresst haben. Park weist die Vorwürfe zurück.

Das Verfassungsgericht hatte am Freitag entschieden, dass die Präsidentin ihr Amt abgeben muss und erklärt, gesetzlich seien Neuwahlen innerhalb von 60 Tagen vorgesehen. In rund acht Wochen, am 9. Mai, wird es nun soweit sein. Als Favorit gilt Umfragen zufolge der Liberale Moon Jae In, der die Wahl vor fünf Jahren gegen Park verlor. Seine Kampagne bekam am Mittwoch Aufschub, als Regierungschef Hwang Kyo Ahn ankündigte, selbst nicht für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen. Er verwaltet es derzeit kommissarisch.

Hwang sagte bei einem Kabinettstreffen, er habe sich dazu entschieden, sich darauf zu konzentrieren, die Staatsangelegenheiten zu verwalten und politische sowie wirtschaftliche Unsicherheiten nach der Absetzung Parks bis zur Wahl eines neuen Präsidenten zu lösen. Wäre Hwang zur Wahl angetreten, hätte er zurücktreten müssen und ein stellvertretender Ministerpräsident wäre interimsmäßig Präsident geworden.

Vertreter mehrerer südkoreanischer Parteien kündigten bereits an, die Wahl im Mai mit einer Abstimmung über eine Verfassungsänderung verbinden zu wollen. Damit soll verhindert werden, dass sich ein Skandal wie derjenige um Park wiederholt.

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