Nordkorea hat nach Angaben aus Südkorea und den USA am Mittwoch erneut eine Rakete gestartet, der Test sei aber gescheitert. Die Rakete explodierte offenbar innerhalb von Sekunden nach dem Start, wie das Pazifikkommando der US-Streitkräfte mitteilte. Auch das südkoreanische Verteidigungsministerium erklärte, der Raketenstart von der Stadt Wonsan an der Ostküste sei vermutlich erfolglos verlaufen.
Welchen Typs die Rakete war, werde noch untersucht. Südkorea führt derzeit gemeinsame Militärmanöver mit den Vereinigten Staaten durch, die von Nordkorea als Übung für eine Invasion gewertet werden.
Erst am Wochenende hatte Nordkorea der landeseigenen Nachrichtenagentur zufolge ein neues Raketentriebwerk mit hoher Schubkraft getestet. Machthaber Kim Jong Un lobte den Test, bei dem er selbst anwesend war, laut KCNA als „Ereignis von historischer Bedeutung“ für die inländische Raketenindustrie.
Die bisherigen Machthaber Nordkoreas
Kim Il-sung führte das Land von 1948 bis zu seinem Tod 1994 mit einer eigenen Ideologie, die Nordkorea von anderen Staaten abschottete.Er gilt als der Staatsgründer Nordkoreas und wird bis heute als "Ewiger Präsident" verehrt. Sein Sohn Kim Jong-il wurde systematisch als Nachfolger aufgebaut.
Während sein Vater als "Ewiger Führer" verehrt wurde, schreibt die nordkoreanische Propaganda ihm die Attribute "geliebter Führer" und "Sonne des 21. Jahrhunderts" vor. Durch seinen frühen Tod 2011 herrschte er nur 17 Jahre über Nordkorea und machte das Land währenddessen zu einer Atommacht. Überraschend wurde erst ein Jahr vor dem Tod sein drittgeborener Sohn als Nachfolger präsentiert.
Als "Geliebter Führer" wird in der nordkoreanischen Propaganda dargestellt - und er hat mit nur 30 Jahren die Geschäfte in Nordkorea übernommen. Anders als sein Vater konnte er nicht als Nachfolger aufgebaut werden und muss sich seinen Platz in der nordkoreanischen Politik erst erkämpfen: Das macht er, in dem er sich durch hartes Auftreten auszeichnet, aber auch offen Fehler zugibt.
Das US-Militär hatte danach einen weiteren nordkoreanischen Raketenstart erwartet und Vorbereitungen dafür in Wonsan beobachtet. Dort waren laut US-Militär Startvorrichtungen für Raketengeschosse bewegt worden. Zudem seien VIP-Sitzplätze aufgebaut worden.
Anfang März hatte Nordkorea vier ballistische Raketen abgefeuert, die rund 1000 Kilometer weit flogen und vor der Ostküste Südkoreas in das Japanische Meer (Ostmeer) stürzten. Die USA begannen nur wenige Tage später, das umstrittene Raketenabwehrsystem THAAD in Südkorea zu installieren.