Syrien Assad nimmt Rebellenhochburg Idlib ins Visier

Die Truppen des syrischen Präsidenten bringen weiter das Land unter ihre Kontrolle. Auch durch die Hilfe Russlands. Nun soll die Stadt Idlib folgen.

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Der syrische Staatschef möchte die Stadt Idlib zurückerobern. Quelle: dpa

Damaskus Der syrische Präsident hat die Rückeroberung der nordwestlichen Rebellenhochburg Idlib zur militärischen Priorität erklärt. „Idlib ist jetzt unser Ziel, aber nicht nur Idlib“, sagte Assad der Agentur Tass zufolge russischen Medien am Donnerstag. Im Osten gebe es Gegenden, die von Terrorgruppen wie dem Islamischen Staat (IS) kontrolliert werden. Die Armee werde in alle diese Regionen vorrücken, betonte Assad.

Idlib ist eine der letzten Provinzen des Bürgerkriegslandes, die von den Regierungsgegnern gehalten werden. Zuletzt hatte die Armee bei einer Offensive im Süden des Landes Rebellengruppen vertrieben. Assad betonte, er habe schon früher gesagt: „Die Pflicht der Regierung ist es, jeden Zoll syrischer Erde zu befreien.“

Die Regierungstruppen haben in den vergangenen Monaten mit russischer und iranischer Hilfe weite Teile des Landes wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Russland unterstützt Assad seit 2015 mit Luftangriffen. Moskau unterhält zwei Militärstützpunkte in Syrien.

Assad bezeichnete Russlands Präsenz in der Region als wichtig „für das militärische und politische Gleichgewicht in der Welt“. „Russland ist kein kleines Land, es ist eine Großmacht. Deswegen hat es Verantwortung für die ganze Welt“, sagte Assad. Und Russland trage diese Verantwortung auch.

Experten gehen davon aus, dass Russland mit dem Militäreinsatz seinen Einfluss im Nahen Osten sichern und die Stellung der USA in der Region schwächen will. Im Westen wird kritisiert, dass Russland mutmaßliche Giftgasangriffe der syrischen Armee auf Zivilisten deckt. Die Verbündeten Moskau und Damaskus dementieren dies.

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