
Beirut Auch kurz vor dem geplanten Eintreffen von Beobachtern der Arabischen Liga in Syrien reißt die Gewalt nicht ab. Fast 50 Todesopfer umfasst die Bilanz von Menschenrechtlern für den Dienstag. Die Syrian Observatory for Human Rights teilte mit, in der nördlichen Provinz Idlib seien 23 Menschen bei Kämpfen mit Regierungstruppen getötet worden. Im Süden des Landes seien 14 Angehörige der Sicherheitskräfte in einem Hinterhalt der Rebellen ums Leben gekommen. Ingesamt habe es an dem Tag mindestens 47 Todesopfer gegeben.
Ein Vorauskommando der Beobachter soll nach Angaben der Arabischen Liga am Donnerstag in Syrien eintreffen. „Ich kann mit einiger Sicherheit - aber nicht mit Bestimmtheit - sagen, dass sie (die Beobachter) bis Ende kommender Woche alle dort sein werden“, sagte Liga-Generalsekretär Nabil Elarabi der Nachrichtenagentur Reuters. Syrien hatte der Entsendung von Beobachtern schon vor Wochen zugestimmt, die Umsetzung dieses Beschlusses aber immer wieder unterlaufen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte die Gewalt der syrischen Regierung gegen das eigene Volk scharf. Sie sei zutiefst besorgt über die fortdauernde Verletzung der Menschenrechte und der elementaren Grundfreiheiten in Syrien, ihr Sprecher am Dienstag in Berlin. „Sie fordert die syrische Regierung auf, die brutale Gewalt gegen Zivilisten und Kinder und Frauen sofort einzustellen, wie auch die Gewalt gegen Deserteure aus der syrischen Armee.“
Bei den Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften in Syrien sind nach Schätzungen der UN mehr als 5000 Menschen getötet worden.