Syrien-Konflikt Rebellen verlassen nach Kapitulation Südwesten Syriens

Nach der Rückeroberung des Südwestens durch die syrische Armee ziehen sich die meisten Rebellen in die Provinz Idlib zurück.

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Kämpfer und Zivilisten, die Vergeltungsmaßnahmen der Regierung fürchten, verlassen nach der Eroberung der syrischen Armee das Gebiet um Kuneitra. Quelle: dpa

Beirut/Golanhöhen Nach der Kapitulation der Rebellen im Südwesten Syriens haben am Freitag viele von ihnen das Gebiet an den von Israel besetzten Golanhöhen verlassen. Ihnen wurde die Wahl gelassen, die Regierung von Baschar al-Assad zu akzeptieren oder in die Rebellenprovinz Idlib im Nordwesten des Bürgerkriegslandes umzusiedeln. Nach Berichten von Augenzeugen verließen am Freitagnachmittag Busse mit Kämpfern und Zivilisten, die Vergeltungsmaßnahmen der Regierung fürchten, das Gebiet um Kuneitra.

Von den Golanhöhen aus konnte man einen Strom von Motorrädern, schwer beladenen Pkws und Lastwagen beobachten, die das Dorf Kahtanija verließen. Die Kapitulation der Rebellen im Südwesten ist ein Erfolg Assads, der vor allem von Israel mit Sorge betrachtet wird. Es befürchtet, dass damit auch die mit Assad verbündeten iranischen Truppen bis an das von Israel kontrollierte Gebiet am Golan heranrücken könnten.

Der Kapitulationsvereinbarung zufolge sollen zwei syrische Armeebrigaden dorthin zurückkehren, wo sie bereits vor Beginn des Bürgerkriegs 2011 stationiert gewesen seien, meldete ein Informationsdienst der regierungstreuen libanesischen Hisbollah-Miliz. Den Rebellen zufolge sollen die Brigaden von russischer Militärpolizei begleitet werden.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat eine sicherere Zuflucht für Zivilisten aus dem Südwesten Syriens gefordert. Es müsse gewährleistet werden, dass die 140.000 Menschen Unterstützung bekämen, sagte ein Sprecher des UNHCR. Das Hilfswerk erklärte sich zudem dazu bereit, mit Syrien und Russland über die Einrichtung von Zentren zu sprechen, in die syrische Flüchtlinge zurückkehren könnten. In der ersten Jahreshälfte kehrten nach UNHCR-Angaben fast 13.000 Menschen nach Syrien zurück, die sich in den Nachbarländern in Sicherheit gebracht hatten. Dazu kämen etwa 750.000 Binnenflüchtlinge.

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