Syrien-Krieg USA kritisieren Türkei wegen Veröffentlichung von Stützpunkten

Die USA haben die Türkei für die Veröffentlichung von Stützpunkten amerikanischer Soldaten in Syrien kritisiert. Damit würde der Nato-Partner US-Truppen in Gefahr bringen, so das Verteidigungsministerium.

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Die Nachrichtenagentur Anadolu hatte am Dienstag die Stützpunkte von zehn US-Militärposten in Nordsyrien genannt. Quelle: dpa

Washington Die USA haben ihren Nato-Partner Türkei für die Veröffentlichung von Informationen über die Stützpunkte amerikanischer Soldaten in Syrien kritisiert. Die USA könnten zwar nicht klären, wer der Hinweisgeber für den entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu gewesen sei, sagte Eric Pahon, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am Mittwoch. „Aber wir wären sehr besorgt, wenn Vertreter eines Nato-Verbündeten unsere Soldaten gezielt in Gefahr bringen würden, indem sie sensible Informationen veröffentlichen würden.“

Anadolu hatte am Dienstag die Stützpunkte von zehn US-Militärposten in Nordsyrien genannt. In einigen Fällen wurde auch die genaue Zahl der dort stationierten Soldaten aus den USA und Frankreich genannt. Pahon sagte, die Veröffentlichung setze die Koalitionskräfte unnötigen Risiken aus und könne dazu führen, dass die Einsätze zur Niederschlagung der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) gestört würden.

Die USA liegen mit dem Nato-Partner Türkei seit langem im Streit. So unterstützt US-Präsident Donald Trump die im Kampf gegen den IS verbündete syrische Kurdenmiliz YPG auch mit Waffen. Die Türkei dagegen betrachtet die YPG als verlängerten Arm der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, die sie bekämpft.

Zudem weigern sich die USA, den im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen auszuliefern, den der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan als Drahtzieher des Putschversuchs Mitte 2016 sieht. Zudem ist die Türkei verärgert, weil die USA Haftbefehle gegen mehrere türkische Personenschützer ausgestellt haben. Sie werden beschuldigt, bei Erdogans USA-Besuch Mitte Mai gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen zu sein.

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