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Syrien Russland und Türkei wollen Spannungen in Idlib abbauen

Nach der Eskalation im Kampf um die syrische Rebellenhochburg Idlib haben sich die beiden Länder auf Mäßigung verständigt. Die Türkei verkündet unterdessen neue Angriffe.

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Russland unterstützt das syrische Regime, während die Türkei die Assad-Truppen bekämpft. Quelle: Reuters

Russland und die Türkei wollen nach Angaben aus Moskau in der Rebellenhochburg Idlib im Norden Syriens auf einen Abbau der Spannungen hinarbeiten. Das sei das Ergebnis von Gesprächen der Vertreter beider Länder auf Ebene der Außen- und der Verteidigungsministerien, teilte das Außenministerium am Samstag in Moskau mit. Fortgesetzt werden solle der Kampf gegen Terroristen, die vom UN-Sicherheitsrat als solche eingestuft seien.

Russland bezeichnet in der Regel alle Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad als Terroristen. Die Türkei unterstützt hingegen die Opposition in Syrien. Vereinbart worden seien auch ein besserer Schutz sowie humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung innerhalb und außerhalb der Deeskalationszone in der Provinz Idlib.

Ziel seien eine Stabilisierung der Lage und die Einhaltung der zwischen Russland und der Türkei für Syrien getroffenen Vereinbarungen, hieß es in der Mitteilung in Moskau. Demnach hatten sich die Vertreter beider Länder zu Konsultationen vom 26. bis 28. Februar in der türkischen Hauptstadt Ankara getroffen.

Die Türkei hat unterdessen nach Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan umfassende Angriffe auf syrische Ziele gestartet. Dabei seine Lagerhäuser mit Chemiewaffen sowie Luftabwehrsysteme und Landebahnen zerstört worden. Von syrischer Seite gab es dazu vorerst keine Bestätigung.

Der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Kollege wollen sich kommende Woche in Moskau zu Krisengesprächen wegen der Lage in Idlib treffen. Der Termin ist nach Kremlangaben entweder am 5. oder am 6. März. Am Freitag hatten sich die beiden Staatschefs demnach auch in einem Telefonat äußerst besorgt gezeigt wegen der Lage in Idlib.

Am Donnerstagabend waren dort bei einem Luftangriff mindestens 33 türkische Soldaten getötet und 36 weitere verletzt worden. Die Türkei machte die syrische Regierung verantwortlich und begann Vergeltungsangriffe. Russland hingegen betonte, dass die syrischen Regierungstruppen jedes Recht hätten, auf ihrem Gebiet gegen Rebellen vorzugehen.

Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in dem Bürgerkriegsland. Die Situation dort war jüngst eskaliert. Die Türkei unterstützt in dem Konflikt islamistische Rebellen. Mit Russland als Schutzmacht der syrischen Regierung hatte sie ein Abkommen getroffen, um in Idlib eine Deeskalationszone einzurichten, und hatte dort Beobachtungsposten aufgestellt. Eigentlich gilt auch eine Waffenruhe. In den vergangenen Wochen war das syrische Militär mit russischer Unterstützung aber weiter in dem Gebiet vorgerückt.

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