Syrien Russland verstärkt Truppen im östlichen Mittelmeer massiv

Einem Bericht einer russischen Zeitung zufolge hat Russland die größte Militärpräsenz seit Beginn seiner Intervention in Syrien zusammengezogen.

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Syrien: Russland verstärkt Truppen im östlichen Mittelmeer massiv Quelle: dpa

London Russland verstärkt massiv seine Flottenpräsenz im östlichen Mittelmeer. Einer Auswertung von Reuters-Fotos der vergangenen Wochen ergab, dass mindestens drei Fregatten sowie mit Raketen bewaffnete Korvetten und Landungsschiffe den Bosporus durchquerten.

Einem Bericht der russischen Zeitung Iswestija vom Dienstag zufolge hat Russland die größte Militärpräsenz seit Beginn seiner Intervention zugunsten der Regierung von Präsident Baschar al-Assad in den Syrien-Krieg 2015 im Mittelmeer zusammengezogen. Dem Bericht zufolge umfasst die im Mittelmeer stationierte Flotte zehn Schiffe, die meisten davon mit Kalibr-Langstreckenraketen bewaffnet. Weitere Schiffe seien auf dem Weg. Bereits vor Ort seien zudem zwei U-Boote.

In den vergangenen Wochen haben sich die Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden Angriff der syrischen Regierungstruppen auf die von Rebellen gehaltene Region Idlib in Nordsyrien verstärkt. Hunderttausende Rebellen und Extremisten waren nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten Syriens in die Provinz Idlib gebracht worden. Zu den Hinweisen auf eine mögliche Offensive zählen auch über Rebellengebieten abgeworfene Flugblätter, auf denen die Menschen aufgefordert werden, die Wiederherstellung der staatlichen Gewalt zu akzeptieren.

Der seit sieben Jahre andauernde Krieg nähere sich seinem Ende, hieß es. Die Vereinten Nationen befürchten, dass eine Offensive eine neue Fluchtwelle auslösen könnte. Etwa 2,5 Millionen Menschen könnten sich dann in Richtung türkische Grenze bewegen. Am Montag hatten sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump besorgt über die Entwicklung um Idlib gezeigt und Russland aufgefordert, zu einer Deeskalation beizutragen.

Unterdessen kündigte der Iran an, ungeachtet des Drucks aus den USA seine Militärpräsenz in Syrien beizubehalten. Neben Russland ist der Iran der Hauptverbündete Assads in dem Konflikt. Vor allem Israel fürchtet eine dauerhafte iranische Präsenz im Nachbarland. Führende iranische Politiker und Geistliche haben wiederholt mit der Zerstörung Israels gedroht.

Man werde weiter im Land präsent sein und der Regierung helfen, Minenfelder zu räumen und zerstörte Waffenfabriken wiederaufzubauen, kündigte der iranische Militärattache in Damaskus am Dienstag nach einer Meldung der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna an.

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