Syrischer Bürgerkrieg Fast 50 Tote bei Bombenanschlag in Nordsyrien

Mindestens 44 Menschen starben bei einem erneuten Bombenanschlag in Syrien, Dutzende wurden verletzt. Der IS verübt wieder zunehmend Anschläge, seit er aus immer mehr Gebieten in Syrien und im Irak vertrieben wird.

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Seit der IS aus immer mehr Gebieten in Syrien und im Irak vertrieben wird, verüben die Islamisten zunehmend Bombenanschläge. Quelle: dpa

Beirut Bei einem Bombenanschlag in der nordsyrischen Stadt Kamischli an der Grenze zur Türkei sind am Mittwoch Dutzende Menschen getötet worden. Der Anschlag galt dem Hauptquartier der Sicherheitskräfte der kurdischen Verwaltung, die den größten Teil der Provinz Hasaka kontrolliert. Das staatliche Fernsehen bezifferte die Zahl der Toten auf mindestens 44, während die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte von 48 Toten und Dutzenden Verletzten sprach.

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Tat für sich und erklärte, es habe sich um einen Selbstmordanschlag mit einer Lastwagen-Bombe gehandelt. Eine Explosion war so stark, dass in der türkischen Grenzstadt Nusaybin Fensterscheiben barsten. Zwei Menschen seien dadurch leicht verletzt worden, berichtete ein Zeuge.

Die Kurden-Miliz YPG hat im vergangenen Jahr den IS aus weiten Landstrichen in Nordsyrien verdrängt und nimmt an der von den USA unterstützten Offensive gegen die Islamisten entlang der Grenze zur Türkei teil. Seit der IS aus immer mehr Gebieten in Syrien und im Irak vertrieben wird, verüben die Islamisten zunehmend Bombenanschläge. So wurden bei einem vom IS reklamierten Selbstmordanschlag in der Provinzhauptstadt Hasaka in diesem Monat schon mindestens 16 Menschen getötet.

In Syrien herrscht seit fünf Jahren Bürgerkrieg. Die Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad verstärkten am Mittwoch ihren Druck auf Rebellen in der Großstadt Aleppo. Alle Nachschubwege in den von Aufständischen gehaltenen Ostteil der Stadt seien abgeschnitten, erklärte die Armee. Dort halten sich noch mindestens 250.000 Menschen auf. Die Streitkräfte hatten die Einwohner am Dienstag per SMS-Nachrichten aufgefordert, das von Rebellen gehaltene Gebiet zu verlassen.

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