Ted Cruz schlägt Donald Trump in Iowa Schlappe für den Lautsprecher

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Clinton siegt mit hauchdünnem Vorsprung

Der 69-Jährige sieht dem – jedenfalls öffentlich – gelassen entgegen. „Ich werde vor den Hauptwahlen im Herbst als Präsidentschaftsbewerber wieder nach Iowa kommen – und dann werden wir Hillary Clinton oder Bernie Sanders schlagen“, rief der Immobilienmogul aus New York City seinen Anhängern zu.

Wer für die Demokraten antritt, ist derzeit offener denn je. Die Vorwahl in Iowa wurde zu einem Fotofinish. Den ganzen Abend lag Hillary Clinton vor ihrem großen Rivalen, Bernie Sanders aus Vermont. Doch je später der Abend, desto geringer wurde der Vorsprung.

Hillary Clinton

Gerade einmal 0,3 Prozentpunkte betrog der Vorsprung von Hillary Clinton zum Schluss. Mit 49,9 Prozent der Stimmen holte sie sich den wichtigen Sieg in dem kleinen Bundesstaat im Mittleren Westen. Nahezu unbedeutend mit Blick auf den Nominierungsparteitag – aber von großer symbolischer Bedeutung. Clinton, die 2008 überraschend dem damals weitgehend unbekannten Barack Obama unterlag, fiel in dem Rennen damals zurück. Ihr Sieg heute: eine große Erleichterung.

„Was für ein Abend“, sagte Clinton und atmete einmal tief durch. „Wie werden ins Weiße Haus einziehen und die Rechte der Frauen und Arbeiter verteidigen, die Rechte der Homosexuellen und Einwanderer“, zeigte sie sich fortan kämpferisch und siegessicher.

Wie an jedem Wahlabend sahen sich freilich beide Kontrahenten als Sieger. Bernie Sanders, den vor einem halben Jahr keiner auf der Rechnung hatte und dem niemand realistische Chancen gegen Clinton eingeräumt hätte, ist plötzlich auf Augenhöhe mit der ehemaligen Außenministerin. Mit seiner System- und Bankenkritik hat er vor allem junge Wähler begeistert und auf seine Seite gezogen. „Die Leute sind schockiert, dass die Mittelklasse schrumpft“, glaubt Sanders. Das reichste ein Prozent der Bürger würde immer reicher, während der normale US-Amerikaner immer weniger im Portemonnaie habe. Diese Kritik werde er weiter vorantreiben, versprach Sanders.

Der Verweis auf den Kampf für den kleinen Mann gehört freilich auch zum Repertoire von Donald Trump. Anders als Bernie Sanders aber schaffte es der Milliardär nicht, den Frust der Massen in Wählerstimmen umzumünzen. Zumindest nicht in Iowa.

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