
Dubai Ein Drohnenangriff jemenitischer Huthi-Rebellen auf einen saudi-arabischen Flughafen hat am Dienstag die Spannungen in der vom iranisch-amerikanischen Konflikt betroffenen Region verschärft.
Zwar betonten die vom Iran unterstützten schiitischen Rebellen, dass der Angriff einem Waffendepot im militärischen Teil des Flughafens von Nadschran gegolten habe. Ein saudischer Militärsprecher sagte jedoch, die Huthis hätten versucht, ein ziviles Ziel in Nadschran zu treffen, das an der Grenze zum Jemen liegt.
Saudi-Arabien führt eine Militärkoalition arabischer Staaten an, die im jemenitischen Bürgerkrieg die international anerkannte Regierung des Nachbarlandes unterstützt. Militärsprecher Turki al-Maliki spannte den Bogen über den Konflikt hinaus, indem er eine „starke Abschreckung“ gegen die Huthis ankündigte, die er als „terroristische Miliz Irans“ bezeichnete.
Die saudische Luftwaffe hat nach Raketenangriffen der Huthis auf das Königreich mit Angriffen im Jemen geantwortet. International kritisiert wurde, dass es dabei oft zivile Opfer gab.
Es war nicht der erste Huthi-Angriff auf saudische Ziele seit dem militärischen Säbelrasseln zwischen Teheran und Washington, zu dem eine Verstärkung der US-Militärpräsenz am und im Persischen Golf gehört und Warnungen Washingtons, das man Teheran auch für Angriffe seiner schiitischen Verbündeten etwa im Irak verantwortlich machen werde. Präsident Donald Trump twitterte am Montag, falls der Iran den Kampf wähle, werde dies das „offizielle Ende“ der Islamischen Republik bedeuten.
In Nadschran sind nach einem Bericht der „New York Times“ vom vergangenen Jahr amerikanische Geheimdienstanalysten und eine US-Heereseinheit an der Grenze stationiert. Informationen über Schäden oder Verletzte durch den Drohnenangriff gab es zunächst nicht. Vergangene Woche griffen die Huthi-Rebellen eine saudische Ölpipeline mit Drohnen an.
Der iranische Präsident Hassan Ruhani strebt nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wegen der Spannungen mit den USA erweiterte Vollmachten an. Als Vorbild habe er auf den Obersten Kriegsrat im Krieg mit dem Irak in den 1980er Jahren verwiesen. Details habe er nicht genannt, nur betont, dass ein solch übergeordnetes Gremium nun notwendig sei.
Zudem gab die iranische Regierung bekannt, dass sie die Kapazität zur Urananreicherung vervierfacht habe. Teheran hat als Reaktion auf den 2018 verkündeten Rückzug der USA aus dem Atomabkommen den europäischen Unterzeichnern eine Frist bis zum 7. Juli gesetzt, den harten US-Sanktionen gegen seine Ölindustrie und den Bankensektor die Wirkung zu nehmen. Danach werde es Teile des Abkommens, darunter die Limits zur Urananreicherung, nicht mehr einhalten.
Der frühere US-Verteidigungsminister James Mattis sagte zu den Spannungen, Amerika sollte sich „mehr in der Welt engagieren und weniger militärisch intervenieren“. In einem Vortrag in Abu Dhabi sagte er nach einem Bericht der Emirate-Zeitung „The National“ am Montagabend aber auch, dass der Iran sein Verhalten ändern müsse.
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