
Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Gemüsemarkt in Bagdad sind am Sonntag mindestens 13 Menschen getötet worden. Der Attentäter sei mit einem Auto durch ein gesichertes Tor des Marktes im Osten der irakischen Hauptstadt gefahren und habe eine Bombe gezündet, als Sicherheitskräfte das Feuer auf ihn eröffneten, sagten Polizisten. Mehr als 50 weitere Menschen seien verletzt worden.
Zu dem Anschlag in dem vorwiegend von schiitischen Muslimen bewohnten Bezirk Dschamila bekannte sich die sunnitische Islamisten-Miliz IS. Sie hat als Reaktion auf eine Armee-Offensive auf ihre letzte irakische Hochburg Mossul zuletzt vermehrt Anschläge Bagdad und anderen Orten verübt. Erst am Donnerstag waren bei einem Attentat mit einer Autobombe in einem Schiitenviertel Bagdads mindestens sechs Menschen getötet worden.
Der IS hat in den vergangenen Monaten im Irak massiv an Boden verloren. Im Oktober haben Regierungstruppen mit Luft-Unterstützung westlicher und arabischer Verbündeter eine Offensive auf die Extremisten in der Millionenstadt Mossul gestartet. Nach anfänglichen Erfolgen war der Angriff vor einem Monat ins Stocken geraten. In den vergangenen Tagen konnten die die Regierungstruppen aber wieder Geländegewinne vermelden.
Am Samstag rückten sie bis auf wenige Hundert Meter an den Tigris heran, der durch die Stadt im Norden des des Landes fließt. Bisher kontrollieren die Regierungstruppen gut die Hälfte von Ost-Mossul. Der Westteil auf der anderen Seite des Tigris ist aber weiter in der Hand der Islamisten. Sie wehren sich mit Selbstmordanschlägen und Heckenschützen gegen die Armee-Offensive. (Reporter: Ahmed Rasheed, bearbeitet von Christian Götz, redigiert von Klaus-Peter Senger.