Terror in Brüssel „Letztlich sind wir alle verletzlich“

Der deutsche Manager Ulrich Penzkofer ist CEO des Software-Unternehmens NRB. Der Firmensitz ist nur wenige Meter vom Anschlagsort in Brüssel entfernt. Im Interview schildert er seine Eindrücke von den Ereignissen.

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Der deutsche Manager Ulrich Penzkofer ist Chef des belgischen Software-Unternehmens NRB. Der Firmensitz liegt nur wenige Meter vom Anschlagsort entfernt.

Herr Penzkofer, wie haben Sie die Anschläge erlebt?
Unser Büro in Brüssel ist direkt neben der U-Bahn Haltestelle, die Ziel des Anschlags von heute morgen war. Ich war heute Morgen selbst sehr früh im Büro. Wie üblich sind in der Nähe unseres Gebäudes Soldaten mit Maschinenpistolen stationiert, und geben damit ein klares Zeichen, dass jederzeit mit einem Anschlag gerechnet werden muss – und auch ein Zeichen, dass der belgische Staat versucht, für ein gewisses Maß an Sicherheit zu sorgen und auch Stärke zu zeigen.

NRB hat auch eine Niederlassung in Brüssel. Wie ist denn derzeit die Stimmung im Unternehmen?
Die Stimmung ist gedrückt. Das Büro in Brüssel ist heute geschlossen und wir haben unsere Mitarbeiter mit firmen-interner Kommunikation aufgefordert, keinerlei Termine in Brüssel wahrzunehmen, Bruessel insgesamt zu meiden, sowie den Anordnungen der offiziellen staatlichen Krisenstäbe zu folgen.

Was können Sie sonst noch tun, um Ihre Mitarbeiter zu schützen?
Leider können wir nicht sehr viel tun, um unsere Mitarbeiter zu schützen. Das Leben muss weitergehen.  Wir dürfen vor dem Terror nicht kapitulieren, aber letztlich sind wir alle verletzlich und nicht nur in Belgien.

Befürchten Sie negative Folgen für die Geschäfte Ihres Unternehmens?
Ich denke, dass das ökonomische Klima in Belgien und speziell in Brüssel durch die Terroranschläge möglicherweise Schaden nimmt und das könnte sich auch  mittelfristig auf die Auftragslage unseres Unternehmens auswirken.  Das verlangt nun extra Energie und Initiative!

Inwiefern sind Sie persönlich von den Anschlägen betroffen?
Mir ist nicht so ganz wohl in meiner Haut, wenn ich in Brüssel das Haus verlasse. Jetzt fahre ich morgen erstmal zu meiner Familie ins Alpenvorland auf Osterurlaub.

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