
Genf Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) soll im Norden des Iraks allein am Donnerstag bis zu 3000 fliehende Menschen gefangen genommen und mindestens 12 von ihnen getötet haben. Das berichtete das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag in Genf unter Berufung auf Quellen im Irak.
Dabei handele es sich um Menschen, die durch Kämpfe aus ihren Wohngebieten in der Provinz Kirkuk vertrieben worden waren und sich in der gleichnamigen Stadt in Sicherheit bringen wollten, sagte ein UNHCR-Sprecher. Die Hilfsorganisation stützte sich auf nicht näher bezeichnete Berichte, die sie aus dem Konfliktgebiet erhalten habe.
Insgesamt seien durch Kämpfe im Irak seit Januar 2014 fast 3,4 Millionen Menschen aus ihren Wohngebieten vertrieben worden, heißt es in dem UNHCR-Bericht. Die Hilfsorganisationen unternehme große Anstrengungen, um ihre Unterbringung und Versorgung zu unterstützen.
Zugleich beklagte das UNHCR, dass es nicht genügend Geld für die humanitäre Hilfe gebe. Von den für dieses Jahr erbeteten 584 Millionen Dollar (542 Millionen Euro) zur Unterstützung von irakischen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen seien bislang erst 37 Prozent bereitgestellt worden.