„Trident Juncture“ Nato übt in Norwegen mit 45.000 Soldaten den Ernstfall

Das größte Manöver seit Ende des Kalten Krieges soll einen Bündnisfall simulieren. Die Bundeswehr ist mit 10.000 Soldaten beteiligt.

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Nato übt in Norwegen mit 45.000 Soldaten den Ernstfall Quelle: dpa

Brüssel Die Nato erwartet zu ihrem größten Manöver seit Ende des Kalten Krieges rund 45.000 Soldaten. Bei der Ende Oktober in Norwegen beginnenden Übung „Trident Juncture“ solle die Antwort des Militärbündnisses auf einen bewaffneten Angriff gegen einen Mitgliedstaat simuliert werden, erklärte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag in Brüssel. Dabei werde unter unter anderem getestet, ob die 29 Alliierten ihre Truppen im Ernstfall schnell verlegen können.

Für den sogenannten Bündnisfall war nach dem Ende des Kalten Krieges lange Zeit deutlich weniger intensiv geübt worden. Nachdem Russland sich 2014 die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt hatte, änderte die Nato jedoch ihre Strategie. Vor allem Polen sowie die baltischen Alliierten Litauen, Lettland und Estland fühlen sich von der aktuellen Politik des großen Nachbarn verstärkt bedroht und fordern Aufrüstung und mehr Abschreckung.

Stoltenberg betonte am Dienstag allerdings, dass sich „Trident Juncture“ (Dreizackiger Verbindungspunkt) nicht gegen Russland richtet. „Die Übung ist defensiv“, sagte er. Auch Russland sei eingeladen worden, Beobachter zu schicken.

Deutschland wird nach eigenen Angaben mit etwa 10.000 Soldaten an dem Großmanöver beteiligt sein. Hinzu kommen unter anderem rund 4000 Fahrzeuge. Dass die Bundeswehr so stark beteiligt ist, liegt daran, dass sie ab Anfang 2019 die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato (Very High Readiness Joint Task Force – VJTF) übernehmen soll.

Als Partnerländer der Nato sind bei „Trident Juncture“ Schweden und Finnland mit dabei. Insgesamt werden neben den rund 45.000 Soldaten nach Angaben Stoltenbergs derzeit etwa 150 Flugzeuge, 60 Schiffe und mehr als 10.000 Fahrzeuge erwartet.

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