Trotz Atomstopp-Ankündigung Trump sieht kein schnelles Ende des Nordkorea-Konflikts

Donald Trump zeigt sich nun trotz der jüngsten Entspannungssignale aus Nordkorea skeptisch: Der Ausgang des Konflikts sei noch offen.

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Auf Twitter zügelte Donald Trump seinen Optimismus im Hinblick auf Nordkoreas Atomstopp-Ankündigung. Zunächst sprach er von großen Fortschritten. Quelle: AP

Seoul US-Präsident Donald Trump sieht trotz der Ankündigung Nordkoreas eines Atomteststopps den Konflikt noch nicht gelöst. Bis dahin sei es noch ein weiter Weg, erklärte Trump am Sonntag auf Twitter. „Vielleicht werden die Probleme gelöst, vielleicht aber auch nicht. Das wird sich noch herausstellen.“

Nachdem Trump angesichts der jüngsten Entspannungssignale aus Pjöngjang zunächst von großen Fortschritten gesprochen hatte, schlägt er nun wieder vorsichtigere Töne an. Unterdessen werden in Südkorea die Vorbereitungen für den Gipfel am Freitag mit vorsichtigem Optimismus vorangetrieben.

Nach Behördenangaben verzichtet Präsident Moon Jae In für die kommenden Tage auf alle auswärtigen Termine, um sich auf das Treffen mit Machthaber Kim Jong Un an der innerkoreanischen Grenze vorzubereiten. Für Montag sind weitere Gespräche auf Arbeitsebene vorgesehen, um Fragen des Protokolls, der Sicherheit und des Umgangs mit den Medien zu besprechen.

Moon hatte die nordkoreanische Ankündigung vom Samstag als großen Schritt zu einer Denuklearisierung der Halbinsel bezeichnet. Das abgeschottete Land will staatlichen Medien zufolge ab sofort seine Kernwaffen- und Raketentests aussetzen. Die Atomtestanlage im Norden werde geschlossen, hieß es unter Berufung auf Kim: Man habe das Ziel erreicht, Atomwaffen zu entwickeln. Im Dialog mit der internationalen Gemeinschaft solle nun Frieden und wirtschaftliches Wachstum im Vordergrund stehen. Kim sprach allerdings nicht davon, dass das bestehende Atom- und Raketenarsenal abgebaut werden soll.

Ungeachtet dessen lobte Trump die Ankündigung wie mehrere andere Staaten auch. Darunter waren China – der einzige große Verbündete Nordkoreas – sowie Deutschland. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sprach von einem Schritt nach vorn. Allerdings sei wichtig, dass dieser zu einer überprüfbaren atomaren Entwaffnung führe. Verteidigungsminister Itsunori Onodera warnte davor, den Druck auf Nordkorea zu lockern. Einige südkoreanische Experten zeigten sich skeptisch. Nordkorea habe wiederholt angekündigt, das Atomprogramm einzufrieren, sagte Nam Sung Wook von der Korea-Universität in Seoul. „Wir erinnern uns alle, wie es in den vergangenen Jahrzehnten mit diesen Versprechen und Zusagen weiterging.“

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