
London Mehr als 1,8 Millionen Briten hatten sich in einer Petition dafür ausgesprochen, US-Präsident Trump einen Staatsbesuch mit allen zeremoniellen Ehren zu verweigern. Nun hat die Regierung in London nochmals ausdrücklich betont, dass die Einladung steht.
In einer Antwort auf die Petition hieß es am Dienstag, die Regierung nehme die „klare Haltung“ der vielen Unterzeichner zur Kenntnis, unterstützte diese Position aber nicht. „Wir freuen uns darauf, Präsident Trump willkommen zu heißen, sobald die Termine und Vorbereitungen stehen“. Am kommenden Montag sollen sich die Abgeordneten im Parlament mit der Petition beschäftigen.
May hatte Trump während ihres Besuchs in Washington Ende Januar im Namen der Queen eingeladen. Zehntausende Briten hatten dagegen demonstriert. Sie werfen May vor, sich mit der Einladung Trump zu Füßen zu werfen. Frühere US-Präsidenten wurden oft erst Jahre nach ihrem Amtsantritt mit dem vollen Pomp des Königshauses empfangen. Zum Staatsempfang gehört neben einer Prozession in der Kutsche auf Londons Paradestraße „The Mall“ auch ein Staatsbankett im Buckingham Palast.
Eine Rede Trumps vor dem britischen Parlament schloss Unterhaus-Sprecher John Bercow bereits aus. In einem Aufsehen erregenden Statement warf er Trump indirekt Sexismus und Rassismus vor. Kritiker meinten daraufhin, Bercow habe damit das Neutralitätsgebot seines Amtes verletzt und forderten seinen Rücktritt.