Trotz UN-Resolution Türkei und Iran setzen Kämpfe in Syrien fort

Nach einer UN-Resolution sollte in Syrien Waffenruhe herrschen. Doch weder die Türkei noch der Iran stellen ihre Kampfhandlungen ein.

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Zivilschutzmitarbeiter suchen nach einem Luftangriff in dem von Rebellen kontrollierten Vorort von Damaskus nach Verletzten. Auch der Iran hat nun Angriffe auf das Gebiet angekündigt. Quelle: Uncredited/Syrian Civil Defense White Helmets/dpa Quelle: dpa

Istanbul/Damaskus Trotz der UN-Resolution für eine Waffenruhe in Syrien gehen auch die Kämpfe zwischen dem türkischen Militär und der Kurdenmiliz YPG in der nordwestsyrischen Region Afrin weiter.

Das türkische Militär und verbündete Rebellen seien unterstützt von Luftangriffen weiter vorgerückt und hätten mehrere Dörfer unter ihre Kontrolle gebracht, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit.

Der Sender CNN Türk berichtete, die Offensive werde fortgesetzt. Das türkische Militär habe fünf weitere Dörfer eingenommen.

Die am 20. Januar begonnene Offensive richtet sich gegen die mit den USA verbündete Kurdenmiliz YPG in Nordwestsyrien. Ankara betrachtet die YPG als syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation.

Ankara hatte die UN-Resolution zum Waffenstillstand in Syrien Samstagnacht zwar begrüßt, aber zugleich angekündigt, weiter gegen „terroristische Organisationen“ zu kämpfen, die Syriens territoriale Integrität bedrohten. Auch die syrische Regierung setzte ihre Angriffe auf die umkämpfte Region Ost-Ghuta bei Damaskus am Sonntag in verminderter Form fort.

Für den Vorort von Damaskus haben auch iranische Streitkräfte weitere Offensiven angekündigt. Dies betreffe Angriffe auf „Terroristen“, sagte Militärstabschef Mohammed Bakeri am Sonntag nach einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Tasnim. Ansonsten würden sich sein Land und Syrien an die UN-Resolution halten, in der eine 30-tägige Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland gefordert wird. So sollen Hilfslieferungen und die medizinische Versorgung sichergestellt werden. Der General erklärte, die Vororte von Damaskus stünden zum Teil unter Kontrolle von „Terroristen“. „Dort wird die Säuberung fortgesetzt.“ Die Extremisten etwa von der Nusra-Front seien nicht Gegenstand der Feuerpause.

Der Iran ist neben Russland ein enger Verbündeter des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Die Regierungstruppen bombardieren in der Nähe von Damaskus seit Tagen die Region Ost-Ghuta. Dort haben vor allem islamistische Extremisten die Macht, die auch immer wieder Damaskus beschießen.

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