Trump trifft Turnbull „Wir haben eine fantastische Beziehung“

Euphorisiert vom Erfolg des Entwurfs des Gesundheitsgesetzes im Abgeordnetenhaus traf US-Präsident Trump in New York ein. Dort war ein Gespräch mit Australiens Premier Turnbull angesetzt.

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Der US-Präsident und der australische Premier trafen sich bei einer Veranstaltung in New York zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der sogenannten Schlacht im Korallenmeer. Quelle: AP

Washington US-Präsident Donald Trump hat den ersten Besuch seiner Heimatstadt New York seit seinem Amtsantritt zur großen Siegestournee gemacht. Ungerührt von Demonstranten in den Straßen traf er sich am Donnerstag mit dem australischen Ministerpräsidenten Malcolm Turnbull und lobte die enge Bindung zwischen den beiden Ländern. Das Treffen der Staatschefs war leicht gekürzt worden, da Trump zuvor länger in Washington geblieben war, um die knappe Absegnung des Entwurfs eines Gesundheitsgesetzes im US-Abgeordnetenhaus mit großen Gesten öffentlich anzupreisen.

„Wir haben eine fantastische Beziehung“, sagte Trump nach dem Treffen mit Turnbull. Er liebe Australien. Dann spielte Trump die Berichte über ein Telefonat zwischen ihm und dem Premier herunter, das im Februar im Streit geendet haben soll. Die Berichterstattung dazu sei „Fake News“. Die Medien hätten den Vorfall aufgebauscht, sagte Trump und versuchte Turnbull mehrmals zur Aussage zu bewegen, das Telefonat sei „großartig“ gewesen. Mit Blick auf Streitigkeiten erklärte Trump, die beiden Männer seien keine „Babys“.

Zwischen den USA und Australien gibt es einen Konflikt über ein Flüchtlingsabkommen, das noch von Trumps Vorgänger Barack Obama ausgehandelt worden war. Demnach sollen die USA bis zu 1250 Flüchtlinge von den Pazifikinseln Nauru und Papua-Neuguinea aufnehmen, die Australien nicht im Land haben will. Es bezahlt die Pazifikinseln für die Unterbringung der Menschen. Trump soll das Abkommen im Gespräch als „dummen Deal“ bezeichnet und dann wütend aufgelegt haben.

Turnbull und Trump trafen sich bei einer Veranstaltung in New York zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der sogenannten Schlacht im Korallenmeer zwischen den Verbündeten USA und Australien gegen Japan während des Zweiten Weltkrieges. Sie fand auf einem zum Museum umgebauten Flugzeugträger statt.

Der US-Präsident strahlte dabei geradezu. Nur wenig zuvor waren die US-Republikaner der lange versprochenen Aufhebung der Gesundheitsreform von Ex-Präsident Barack Obama einen Schritt näher gekommen. Mit einer knappen Mehrheit von 217 zu 213 Stimmen billigte das Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf, der große Teile des auch als Obamacare bekannten Krankenversicherungssystems ersetzen soll. Trump lobte den Entwurf als „einen großartigen Plan, der noch besser werden wird“. Ob er jedoch auch vom Senat angenommen wird, ist fraglich.

Seine gute Laune konnte Trump auch nicht von Demonstranten genommen werden, die die Straßen vor dem Veranstaltungsort säumten. Einige Hundert Demonstranten buhten ihn aus und hielten Schilder mit den Aufschriften „Dump Trump“ (sinngemäß „Trump loswerden“) und „Not my President“ („Nicht mein Präsident“) in die Höhe.

Trump war seit Januar nicht mehr nach New York gereist. Bei der Wahl im November vergangenen Jahres erhielt er dort nur rund 18 Prozent der Stimmen. Während seines Aufenthalts in der Stadt waren mehrere Demonstrationen angekündigt.

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