Türkei Amnesty fordert Freilassung inhaftierter Journalisten

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert die Türkei auf, alle inhaftierten Journalisten auf freien Fuß zu setzen. Auch kritisierte Amnesty die Untersuchungshaft, welche als Strafe angewandt werde.

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Menschen demonstrieren vor der Türkischen Botschaft in Berlin für die Freilassung des in der Türkei inhaftierten „Die Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel. Quelle: dpa

Istanbul/Berlin Zum Tag der Pressefreiheit hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die „sofortige bedingungslose Freilassung“ aller inhaftierten Journalisten in der Türkei gefordert. „In keinem Land der Welt sitzen derzeit mehr Journalisten im Gefängnis als in der Türkei. Die „freie Presse“ ist hier weitgehend in Haft“, sagte Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland am Mittwoch.

Die Untersuchungshaft in der Türkei werde „de facto als Strafe angewandt“, kritisierte er weiter. Zudem würden faire Verfahren „systematisch verhindert, indem beispielsweise alle Gespräche der Inhaftierten mit ihren Rechtsanwälten überwacht und aufgezeichnet werden.“

Nach unterschiedlichen Angaben sitzen in der Türkei zurzeit zwischen 49 (Reporter ohne Grenzen) und 165 (Journalistenplattform P24) Journalisten in Haft. Darunter ist der „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel, der sich seit dem 27. Februar in Untersuchungshaft befindet. Zudem ließ Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan unter dem nach dem Putschversuch ausgerufenen Ausnahmezustand mehr als 170 Medien und Verlage schließen.

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