
Mutmaßliche kurdische Rebellen haben eine türkische Personenfähre entführt. Die "vier oder fünf" Entführer hätten sich als Mitglieder der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgegeben, sagte der türkische Verkehrsminister Binali Yildirim am Freitag dem Fernsehsender ATV. "Sie sagen, die gehören zu einem Arm der Terrororganisation", sagte Yildirim. Auf dem Schiff vor Izmit im Marmara-Meer im Nordwesten der Türkei befänden sich 20 Menschen, darunter die Besatzungsmitglieder, sagte der örtliche Gouverneur Ercan Topaca der Nachrichtenagentur Anadolu.
Ein örtlicher Bürgermeister sagte dem Fernsehsender NTV, einer der Entführer habe mit einer Bombe gedroht und von vier Komplizen an Bord gesprochen. Laut NTV mussten die Passagiere ihre Handys abgeben. Medienberichten zufolge eskortierten Schiffe der Küstenwache die Fähre in Richtung des Hafens von Tuzla.
Zuletzt waren bei einem Selbstmordanschlag der PKK im November vergangenen Jahres in Istanbul 32 Menschen verletzt worden. Nach einem blutigen Angriff auf türkische Soldaten im Oktober war die Armee mit einem großangelegten Einsatz gegen PKK-Rebellen an der Grenze zum Irak vorgegangen. Die PKK wird von der Türkei und einem Großteil der Weltgemeinschaft als Terrororganisation eingestuft.